Hamburg. „Autoposer“-Fahnder stellen zwei Wagen sicher. Während eines Einsatzes am Jungfernstieg kam es zu einem kuriosen Zwischenfall.
Ein 47-Jähriger wird vorerst nicht mehr das Vergnügen haben, mit seinem 440 PS-starken Porsche Panamera 4S durch Hamburg zu fahren. Er war mit seinem Auto am Mittwochabend nicht nur doppelt so schnell als erlaubt im Stadtteil Hamm unterwegs – Beamte stellten zudem ein ungewöhnlich lautes Fahrgeräusch fest und informierten die „Autoposer“-Fahnder.
Gegen 19.15 Uhr war Beamten mit einem sogenannten ProViDa-Wagen, mit dem elektronisch die Geschwindigkeit von Fahrzeugen gemessen werden kann, ein 47-jähriger Porsche-Fahrer auf der Süderstraße aufgefallen. Eine erste Auswertung ergab eine Geschwindigkeit von 97km/h bei erlaubten 50km/h.
Abgasleitung war offenbar manipuliert
Da die Beamten zudem ein sehr lautes Fahrgeräusch bemerkten, kontrollierten Fahnder der „Autoposer“-Gruppe den Wagen. Das Ergebnis: Bei einer Schallpegelmessung stellten sie fest, dass das in der Zulassungsbescheinigung eingetragene Standgeräusch von 72dB mit gemessenen 96dB deutlich überschritten wurde. „Hierdurch bestand der Verdacht, dass die Abgasanlage manipuliert worden und dadurch die Betriebserlaubnis erloschen ist“, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der Porsche wurde sichergestellt.
Nur wenige Stunden zuvor geriet der Fahrer eines Daimler Benz CLS500 ins Visier der Kontrollgruppe „Autoposer“. Gegen 16 Uhr stoppten sie den 38-Jährigen am Jungfernstieg und kontrollierten den Wagen. „Bei allen Reifen des Fahrzeugs war die Mindestprofiltiefe unterschritten, bei den Reifen auf der Hinterachse war bereits die Karkasse des Reifens zu sehen“, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Kurioser Zwischenfall beim „Autoposer“-Einsatz
Zudem waren an der Vorder- und Hinterachse nicht abgenommene Distanzscheiben verbaut – und die Luftfederung war defekt. Die Beamten stellten den Daimler Benz CLS500 sicher. Der 38-Jähriger räumte ein, dass er keine Fahrerlaubnis besitzt. Obendrein hatte er sich angetrunken hinters Steuer gesetzt – ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 0,72 Promille.
Während des Einsatzes kam es zu einem kuriosen Zwischenfall: Ein Polizeibeamter der „Autoposer“-Gruppe sprang an der Reesendammbrücke in die Alster, um einen 48-Jährigen zu retten. Dieser war nach eigenen Angaben mit einem 22-Jährigen in das Gewässer gesprungen, um dort zu baden. „Allerdings konnte nur der jüngere Mann die Alster eigenständig wieder verlassen, während der ältere Mann von dem Beamten mittels Rettungsring an Land gebracht werden musste“, sagte eine Polizeisprecherin.