Kriminalstatistik, die dem Abendblatt exklusiv vorliegt: Die Zahl der Straftaten geht deutlich zurück.
Die Kriminalität in Hamburg geht deutlich zurück. Laut einem internen Polizeipapier, das dem Abendblatt vorliegt, wurden in den ersten drei Quartalen, also bis zum 30. September, 7,9 Prozent weniger Straftaten in der Hansestadt angezeigt als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Das ist der niedrigste Stand seit sieben Jahren – und gemessen an der Einwohnerzahl sogar die geringste Kriminalität seit 1999, als die einheitliche elektronische Erfassung aller Fallzahlen eingeführt wurde. Bis zum 30. September 2017 registrierte die Polizei 167.864 Straftaten. Vor einem Jahr waren es noch 182.320 Taten. Nur 2010 hatte es mit 167.349 Taten bis Ende September noch weniger Fälle gegeben. Damals lebten aber auch weniger Menschen in Hamburg. Dadurch gab es im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr Kriminalität in der Stadt als heute.
Grote: "Großartiger Erfolg der Polizei"
Wurden in diesem Jahr bislang 9021 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert, waren es 2010 bis Ende September noch 9655. „Tatsächlich ist, aufgrund der rückläufigen Zahl der Taten und der gleichzeitig gewachsenen Bevölkerung, das Risiko in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden heute so niedrig wie seit 18 Jahren nicht mehr“, sagt Innensenator Andy Grote (SPD) auf Anfrage des Abendblatts. Er wertet die Entwicklung als „großartigen Erfolg der Polizei“ und „Beleg für ihre hervorragende Arbeit“.
Ein besonderer Erfolg für die Hamburger Polizei ist der Rückgang bei den Delikten, die durch Sonderkommissionen oder Ermittlungsgruppen besonders gezielt und häufig mit neuen Konzepten bekämpft werden. Beim Wohnungseinbruch, gegen den die Soko „Castle“ vorgeht, wurden in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 26,7 Prozent weniger Taten als vor einem Jahr registriert. Beim Fahrraddiebstahl, der ebenfalls von einer speziellen Ermittlungsgruppe bekämpft wird, ging die Zahl der Fälle um 21,5 Prozent zurück. Beim Taschendiebstahl nahm die Zahl der Fälle um 10,9 Prozent ab.
Die sogenannte Gewaltkriminalität – also hauptsächlich Raub und schwere Körperverletzung, aber auch Tötungsdelikte und schwere Sexualdelikte – ging in Hamburg ebenfalls zurück, dem internen Papier zufolge im Schnitt auf den niedrigsten Stand seit zehn Jahren.