Hamburg. Zwei Haftbefehle wurden am Flughafen vollstreckt, einer am Bahnhof Harburg. Nur einer der Gesuchten erreichte sein Reiseziel.

Die Bundespolizei hat am Wochenende drei Männer an der Weiterreise gehindert und festgenommen. Zunächst endete am Freitagabend die geplante Reise eines 36-Jährigen statt in Istanbul in der Zelle einer Untersuchungshaftanstalt. Bei der Passkontrolle am Flughafen war den Beamten aufgefallen, dass gegen den Mann ein Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Berlin vorlag.

Das Landgericht in der Hauptstadt hatte ihn im Sommer vergangenen Jahres zu acht Monaten Haft wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verurteilt. Diese Strafe muss der Mann nun absitzen. Er kam noch am Abend in eine Gefängniszelle. Von weiteren 16 Tagen Erzwingungshaft kaufte er sich frei, indem er eine Geldbuße von 400 Euro bezahlte.

Am Sonntagnachmittag dann war für einen 64 Jahre alten Mann der Bahnhof Harburg Endstation. Er hatte am Bahnsteig Reisende belästigt. Als die Polizei seine Personalien überprüfte, stellte sie fest, dass der Mann seit fast einem Jahr per Haftbefehl gesucht wurde. Er war wegen Diebstahls geringwertiger Sachen verurteilt worden, hatte die Geldbuße in Höhe von 700 Euro jedoch nicht bezahlt. Ersatzweise muss er jetzt eine Freiheitsstrafe von 70 Tagessätzen verbüßen.

4000 Euro Strafe vor Weiterreise

Später am Abend war wiederum der Flughafen Schauplatz einer Festnahme. Diesmal traf es einen 51-Jährigen, der auf dem Weg nach Dubai war. Ihn hatte die Staatsanwaltschaft Ravensburg zur Festnahme ausgeschrieben, nachdem ihn das Amtsgericht Tettnang „wegen strafbarer Kennzeichenverletzung gemäß Markengesetz“ zu 100 Tagessätzen à 40 Euro verurteilt hatte.

Immerhin: Der Mann zahlte die Geldstrafe in Höhe 4000 Euro sowie zusätzliche Kosten in Höhe von 73,50 Euro noch vor Ort. Die Alternative von 100 Tagen Haft blieb ihm damit erspart, und er konnte seine Reise fortsetzen.

Eine weitere Festnahme gab es am Sonntagabend am Hamburger Hauptbahnhof – diesmal aber aufgrund eines aktuellen Vorfalls. Ein 47 Jahre alter Mann aus Lübeck hatte in der Regionalbahn aus Kiel sein Geschlechtsteil entblößt "und daran manipuliert", wie es in der Polizeimitteilung heißt. Reisende hatten daraufhin die Bundespolizei verständigt. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,5 Prozent. Der Mann wurde nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen.