Hamburg. Verpuffung an der Grünebergstraße am Kinderkrankenhaus: Die Gasleitung hatte ein Leck, Häuser wurden evakuiert.
Bei der Explosion einer Gastherme in einem Mehrfamilienhaus in Ottensen sind am Donnerstagabend drei Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Wie Feuerwehrsprecher Werner Nölken bestätigte, habe es im Erdgeschoss einer Wohnung an der Grünebergstraße in der Nähe des Kinderkrankenhauses an der Bleickenallee eine Verpuffung gegeben, nachdem Gas ausgetreten war. 40 Retter und Helfer waren bis 6.17 Uhr am Morgen im Einsatz.
Ein 35 Jahre alter Mann sowie eine 69 Jahre alte Frau aus dem Erdgeschoss kamen mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades ins Unfallkrankenhaus Boberg. Bei dem Mann sind 25 Prozent der Hautfläche betroffen, bei der Frau acht Prozent. Auch im ersten Geschoss wurde ein Bewohner verletzt.
Leck in der Gasleitung freigelegt
Das Leck in der Leitung wurde in der Nacht vor dem Gebäude im Erdreich freigelegt und die Leitung abgeklemmt, sagte Feuerwehrsprecher Werner Nölken. Jetzt müssten Experten die genaue Ursache klären. Das Gas hatte sich im Keller des Hauses über mehrere Tage hinweg angesammelt. Sämtliche Fensterscheiben in Keller und Erdgeschoss sind geborsten und zum Teil mitsamt Rahmen aus ihrer Verankerung in der Hauswand gerissen worden. „Keine Tür ist mehr an ihrem Platz“, sagte Nölken.
Das Trümmerfeld rund um das Gebäude war 25 bis 30 Meter groß, mehrere Autos wurden durch herumfliegende Trümmerteile zu Totalschäden. „Wir hatten Glück, dass es so spät war“, sagte Nölken. „Deshalb waren kaum Menschen auf der Straße und niemand wurde getroffen.“ Das Gebiet inklusive der Straßen wurde abgesperrt.
Das Unglückshaus muss saniert werden – mindestens
Das Gebäude und auch zwei Nachbarhäuser mussten aus Sicherheitsgründen evakuiert werden. Davon war mehr als ein Dutzend Menschen betroffen. Die Bewohner wurden zum Teil in einem Großraumrettungswagen der Feuerwehr versorgt. Einige Anwohner kamen auch in umliegenden Gaststätten unter. Die Nachbarhäuser sind inzwischen wieder bezogen. Das Unglückshaus muss statisch untersucht und umfänglich saniert, wenn nicht gar abgerissen werden.
Das Erdgeschoss bleibt zumindest bis auf Weiteres unbewohnbar. Drei unterzubringende Personen aus den Wohnungen im Obergeschoss hat das Bezirksamt mit einem Notquartier versorgt, die anderen Betroffenen liegen im Krankenhaus.
Die Polizei hat an vielen nicht beschädigten Fahrzeugen im Umkreis der Unglücksstelle Warnhinweise angebracht. Die Fahrer sollen die Wagen vor Antritt der Fahrt längere Zeit lüften, heißt es, um das möglicherweise in den Wagen gelangte Gas wieder hinauszudrücken.