Hamburg. Der Unbekannte hatte den Jugendlichen mit einem Messer tödlich verletzt und die Freundin in die Alster gestoßen. Zeugen gesucht.
Nach dem Mord an einem 16-jährigen Jugendlichen fahndet die Polizei weiter mit Hochdruck nach dem bislang unbekannten Täter. Am Montagnachmittag suchten bis zu fünf Taucher der Tauchergruppe der Hamburger Polizei in unmittelbarer Nähe der Kennedybrücke die Alster nach der Tatwaffe ab. Auch die Uferböschung und Teile des Alsterparks wurden erneut von Einsatzkräften der Bereitschaftspolizei abgesucht.
Der 16-Jährige war in der Nacht zu Montag unterhalb der Kennedybrücke erstochen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der Jugendliche mit seiner Freundin im Bereich des Außenalster-Ufers auf den Stufen unterhalb der Kennedybrücke gesessen. Der Täter trat gegen 22 Uhr von hinten an die beiden heran, stach mehrere Male mit einem Messer auf den 16-Jährigen ein. Anschließend, so die Polizei, stieß er die 15-Jährige in die Alster und flüchtete auf dem Wanderweg in Richtung der Straße Alsterufer.
Hintergründe sind unklar
Die 15-Jährige habe sich selbst aus dem Wasser ans Ufer retten können, sie wurde am Tatort von Sanitätern versorgt und von einem Kriseninterventionsteam betreut. „Der Jugendliche kam mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus, wo er wenig später verstarb“, sagte Polizeisprecherin Karina Sadowsky. Die Hintergründe der Tat seien noch unbekannt und Gegenstand der Ermittlungen.
Bei dem Täter soll es sich um einen 23 bis 25 Jahre alten, etwa 1,80 bis 1,90 Meter großen Mann mit „südländischem Erscheinungsbild“ und Dreitagebart handeln. Zur Tatzeit trug er einen braunen Pullover und eine blaue Jeans. Sadowsky: „Zeugen, die verdächtige tatrelevante Beobachtungen gemacht haben beziehungsweise Angaben zum Tatverlauf und/oder zum Täter machen können, werden gebeten, sich mit der Verbindungsstelle im Landeskriminalamt unter der Rufnummer 040-4286 56789 in Verbindung zu setzen.“
Opfer wohl keine Obdachlosen
Unter der Kennedybrücke leben seit Jahren einige Obdachlose in Zelten. Das Opfer und seine Begleiterin gehören den Angaben zufolge nicht zu dieser Gruppe. Die Tat ereignete sich auch nicht auf dem Ufer, an der die Zelte der Obdachlosen stehen, sondern auf der gegenüberliegenden Seite.