Hamburg . Neben falschen Wasserwerkern, die unterwegs sind, haben es Trickdiebe auch mit einer neuen Masche auf Senioren abgesehen.

Die Hamburger Polizei warnt erneut vor falschen Wasserwerkern sowie raffinierten Trickdieben, die sich eine neue Masche haben einfallen lassen – den sogenannten „Schlüssel-Wegnahme-Trick“. Wie so oft sind auch bei dieser Form des Betrugs meistens Senioren die Opfer. Allein in den vergangenen zwei Wochen registrierte die Polizei vier Trickbetrüger-Fälle.

Am vergangenen Mittwoch klingelte ein unbekannter Täter an der Tür einer 90-jährigen Rentnerin in der Bornheide (Osdorf) und gab sich als Wasserwerker aus. Er gab vor, alle Wasserhähne überprüfen zu müssen, und die Frau ließ den Mann in die Wohnung. Zufällig beobachtete ein Nachbar, wie sich eine zweite Person in die Wohnung der alten Dame schlich.

Falscher Handwerker erbeutet mehrere Hundert Euro

Der Nachbar folgte dem Mann. Als er ihn ansprach, gab er sich ebenfalls als Wasserwerker aus. Der Zeuge forderte ihn auf, sich auszuweisen. Daraufhin flüchtete das Betrüger-Duo, das bereits den Goldschmuck der älteren Dame an sich genommen hatte. Der Täter war nach Angaben der Polizei vermutlich Südeuropäer, 30 bis 35 Jahre alt, etwa 1,80 Meter groß und kräftig. Er trug ein weißes T-Shirt und eine braune Umhängetasche mit einem „Y-Symbol“. Sein Mittäter war etwas kleiner und von dicker Statur.

Zwei Tage zuvor war bereits eine 81-Jährige in ihrer Wohnung an der Bilser Straße (Winterhude) Opfer eines vermeintlichen Handwerker geworden, der nach einem angeblichen Rohrbruch die Wasserleitungen überprüfen wollte. Die Seniorin ließ den Mann in die Wohnung und musste das Wasser laufen lassen, während der Täter die Wohnung durchsuchte. Er erbeutete mehrere Hundert Euro. Der Täter war 30 bis 35 Jahre alt, etwa 1,75 Meter groß. Er hatte kurzes braunes Haar und trug zur Tatzeit ein hell-gemustertes Jackett.

So funktioniert der „Schlüssel-Wegnahme-Trick“

In Hamburg-Marienthal kam es in der vergangenen Woche zu zwei weiteren Diebstählen, bei denen die Täter den neuen „Schlüssel-Wegnahme-Trick“ anwendeten. Nachdem die Senioren ihre Wohnungen verlassen hatten, passten die Trickbetrüger ihre Opfer ab und verwickelten sie in ein Gespräch. Dabei gelang es ihnen, unbemerkt die Haustürschlüssel zu stehlen. Anschließend verschafften sich die Täter Zugang zu den Wohnungen der Rentner und suchten erfolgreich nach Geld und Schmuck. Die Täter wurden als Südeuropäer beschrieben.

Die Polizei rät nun, misstrauisch zu sein, sollten fremde Personen plötzlich an der Haustür klingeln oder auf der Straße ein Gespräch suchen. Wichtig sei, sich bei angeblichen Handwerkern die Ausweise zeigen zu lassen. Zudem sollten Wohnungsschlüssel und Geldbörse sicher am Körper verstaut werden. Beim geringsten Zweifel sollten Betroffenen sofort die Polizei über den Notruf 110 alarmieren.