Hamburg. Das Fußballspiel wurde nach der fünften roten Karte abgebrochen. Spieler und Zuschauer gerieten in eine Massenschlägerei.

Mit einem Regenschirm, den er als Speer benutzte, ist ein 42-Jähriger bei dem Fußballspiel SC Poppenbüttel II gegen Germania Schnelsen II auf Betreuer der Mannschaft des Gastgebers aus Poppenbüttel losgegangen. Daraufhin kam es zu einer Schlägerei mit Verletzten. Die Polizei konnte den Täter festnehmen. Gegen ihn wird unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Schon das Pokalspiel zwischen der Heimmannschaft und den Gästen auf dem Sportplatz Bültenkoppel war alles andere als sportlich. Fünf Rote Karten kassierten die Gäste aus Schnelsen. Daraufhin wurde das Spiel – wie es in so einem Fall geregelt ist – abgebrochen und das Team aus Poppenbüttel trotz eines Spielstands von 2:2 zum Sieger erklärt. Daraufhin rastete einer der Zuschauer, offenbar ein Anhänger der Gäste, der bereits während des Spiels mit seinem Regenschirm rumgefuchtelt und Spieler der Heimmannschaft bedroht und beleidigt hatte, völlig aus. „Er soll seinen Regenschirm mit der Spitze voran in Richtung der Betreuer der Heimmannschaft geworfen haben“, so Polizeisprecher Holger Vehren.

Danach eskalierte die Situation völlig. Es kam zu einer Schlägerei, bei der „Regenschirmwerfer“ Marco F. voll dabei gewesen sein soll. Laut Zeugen hatte er sich neben dem Spielfeld mit mehreren Männer geprügelt. „Ein 60 Jahre alter Zuschauer erlitt durch einen Faustschlag auf die Nase eine Platzwunde“, so Vehren.

Polizei nimmt Regenschirmwerfer fest

Als die Polizei, die mit acht Peterwagenbesatzungen anrückte, auf dem Sportplatz eintraf, war Marco F. bereits geflüchtet. Die Beamten bekamen die Situation schnell unter Kontrolle, und der 42-Jährige konnte gestellt werden. „Er wurde im Rahmen einer Sofortfahndung angetroffen und vorläufig festgenommen“, so Vehren.

Der Fall bleibt beim örtlichen Kriminalkommissariat. Die Fachdienststelle für Fußballgewalt hat den Fall nicht übernommen. Der Grund: Der 42-Jährige ist nicht als Hooligan, im Fachjargon als „Gewalttäter Fußball“ bezeichnet, bei der Polizei bekannt. Er wurde später mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt. Ob er nach seiner Festnahme bei der Polizei etwas zu dem Motiv seines Ausrasters sagte, wurde nicht bekannt.

Jetzt hat die Polizei ein umfangreiches Ermittlungsverfahren gegen den 42-Jährigen eingeleitet, das neben der gefährlichen Körperverletzung auch die Vorwürfe der Beleidigung und der Bedrohung umfasst.