Hamburg. Mehr Einbrüche nur in drei Städten. Gemessen an Einwohnerzahl, ist die Kriminalität in anderen Metropolen aber größer als in Hamburg.

Im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen hat sich die Kriminalität in der Hansestadt kaum verändert: Gemessen an der Zahl der Einwohner, liegt Hamburg weiter im Mittelfeld der 14 größten Städte Deutschlands. Das geht aus der bundesweiten Kriminalstatistik hervor.

Zwar ist in Hamburg – der zweitgrößten Stadt Deutschlands – auch die Zahl der Straftaten am zweithöchsten. Bezogen auf die Einwohnerzahl steht die Hansestadt jedoch auf Platz acht der 14 deutschen Städte, die mehr als eine halbe Million Einwohner haben. Diesen Platz belegte die Hansestadt auch im vergangenen Jahr. Am meisten Straftaten pro Einwohner wurden 2015 in Frankfurt am Main registriert, am wenigsten in München.

Mehr Einbrüche in Dortmund, Essen und Berlin

13.802 Straftaten pro 100.000 Einwohner wurden 2015 in Hamburg registriert. 16.549 pro 100.000 Einwohner waren es in Frankfurt am Main. In München waren es dagegen nur 9350.

Beim Wohnungseinbruch belegt die Hansestadt Platz vier der Negativrangliste. Nur in Dortmund, Essen und Berlin werden mehr Einbrüche pro Einwohner verübt. Im Vergleich zu München ist die Wahrscheinlichkeit, in Hamburg Opfer eines Einbruchs zu werden 6,5-mal so hoch wie in der bayerischen Landeshauptstadt.

Relativ wenig Widerstand gegen die Polizei

Bei den gefährlichen Körperverletzungen belegt Hamburg nach Hannover und Dortmund Platz drei. Auch die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Raubs zu werden, ist nur in Dortmund, Bremen und Köln größer. Bei den einfachen Körperverletzungen ist es nur in Hannover schlimmer als in Hamburg. Kommt die Polizei, geht es in der Hansestadt weniger ruppig zu als in anderen Großstädten: 46 Widerstandshandlungen pro 100.000 Einwohner wurden in der Hansestadt gezählt. Am meisten Probleme hatte die Polizei mit Kölnern. Dort gab es 76 Widerstände pro 100.000 Einwohner. In München und Nürnberg waren es jeweils 19.

In Sachen Diebstahl nimmt Hamburg einen der Spitzenplätze ein. Nur in drei anderen Großstädten – Köln, Düsseldorf und Berlin – wird mehr gestohlen. Vergleichsweise hoch ist in Hamburg auch die Zahl der Fahrraddiebstähle. Nur in Leipzig und Bremen ist die Gefahr größer. Sehr wenig Interesse haben Diebe an den Fahrrädern der Stuttgarter: Die Gefahr, dass einem Hamburger das Fahrrad gestohlen wird, ist fast fünfmal so hoch wie für einen Einwohner von Stuttgart.

Bremen zeigt schlechteste Entwicklung

Insgesamt schneiden die norddeutschen Großstädte schlecht ab: Hannover belegt wie im Vorjahr den dritten Platz im Städtevergleich. Bremen liegt mit Platz sechs zwar eher im Mittelfeld, aber drei Plätze schlechter als im Vorjahr. So eine negative Entwicklung gab es in keiner anderen Großstadt.

Positiv haben sich Städte in den neuen Bundesländern entwickelt: Sowohl Leipzig als auch Hamburgs Partnerstadt Dresden verbesserten sich deutlich. Dresden ist durch den Rückgang der Kriminalität zur drittsichersten Stadt Deutschlands geworden. In Nürnberg und vor allem München – die beide derzeit am sichersten sind – hat es dagegen einen starken Anstieg der Kriminalität gegeben.