Hamburg. Zahl der Verkehrstoten auf „historisch niedrigem“ Stand. Insgesamt gab es aber wieder mehr Unfälle und dabei auch mehr Schwerverletzte.
In Hamburg sind im vergangenen Jahr 20 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Das geht aus der Verkehrsbilanz 2015 hervor, die Innensenator Andy Grote am Dienstag gemeinsam mit Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und Ulf Schröder, Leiter der Verkehrsdirektion, vorgestellt hat. Die Zahl der Verkehrstoten ist demnach auf den tiefsten Stand seit mehr als 60 Jahren gesunken. 2014 sind in Hamburg 38 Menschen bei Unfällen gestorben. In beiden Jahren waren unter den Verkehrstoten keine Kinder. „Das Risiko, bei einem Verkehrsunfall ums Leben zu kommen, ist in Hamburg deutschlandweit am geringsten“, sagte Innensenator Andy Grote.
Allerdings ist die Zahl der Unfälle insgesamt im Vergleich zu 2014 um 1494 Fälle gestiegen, sodass sie jetzt bei 67.197 liegt. Auch kamen dabei mit jetzt 7898 mehr Personen zu Schaden, 2014 waren es noch 7781. 2015 gab es zudem mit 880 mehr Schwerverletzte als im Vorjahr (+8,4 Prozent).
Unter den Getöteten waren auch neun Fußgänger, zwei Fahrrad- und drei Motorradfahrer. Dafür, dass die Zahl Letzterer zurückgegangen ist – 2014 waren elf Rad- und zehn Motorradfahrer gestorben – , macht Andy Grote schlechte Witterungsverhältnisse und die Präventionsarbeit der Polizei verantwortlich.
Grote warnt vor Ablenkung durch Handy am Steuer
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit aktiv am Straßenverkehr teilnehmenden Kindern bis 14 Jahre ist im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen, nachdem es zuvor einen Rückgang gegeben hatte. 2015 lag sie bei 568 Unfällen, im Jahr zuvor waren es 539. Ingesamt verunglückten im vergangenen Jahr 741 Kinder, 32 mehr als im Vorjahr.
Der Innensenator wies erneut auf die Gefahren hin, die entstehen, wenn Verkehrsteilnehmer während der Fahrt Smartphones benutzen. „Immer häufiger beobachten wir, dass Kraftfahrer wie selbstverständlich ihr Smartphone während der Fahrt benutzen und scheinbar kein Gefahrenbewusstsein dabei haben. Auch Radfahrer und Fußgänger sind immer häufiger so stark abgelenkt und unaufmerksam, dass es leicht zu konkreten Gefahrensituationen und in nicht wenigen Fällen zu folgenschweren Unfällen im Straßenverkehr kommt“, sagt Grote.