Neuengamme. Vor laufenden Kameras stürzte ein Giebel des wertvollen Hufnerhauses ein. Der Großeinsatz der Feuerwehr dauert bis spät in die Nacht.
Es ist ein Schaden, der kaum in Geld zu bemessen ist. Ein denkmalgeschütztes Reetdachhaus ist am Sonnabend in Hamburg-Neuengamme durch ein Feuer komplett zerstört worden. Der Brand am Neuengammer Hausdeich brach offenbar am späten Sonnabendnachmittag aus. Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, doch das sogenannte Hufnerhaus war nicht mehr zu retten. Eine Giebelwand stürzte vor laufenden Kameras ein.
Personen kamen nicht zu Schaden. Doch am Abend war klar, dass der Einsatz von 80 Kräften, THW und freiwilligen Feuerwehrleuten noch Stunden dauern würde, wie ein Feuerwehrsprecher dem Abendblatt sagte.
Man habe einen Tieflader aus Altona geordert, damit die Überreste des Hauses auseinandergerissen werden können, um die Glutnester in den Griff zu bekommen. Das Hufnerhaus stammt aus dem Jahr 1559 – eine andere Quelle sagt 1552 – und steht auf der Liste der geschützten Hamburger Kulturgüter. Das Haus, das lange in Familienbesitz ist, hat ein Grundfläche von 40 mal 10 Metern. Es war offenbar gerade renoviert worden. Der Eigentümer und seine Frau waren nicht zu Hause, als der Brand ausgebrochen war.
Die Feuerwehr konnte immerhin verhindern, dass die Flammen nicht um sich griffen. Aber die Einsatzkräfte mussten das Wasser aus der Dove-Elbe herbeipumpen. In der Nachbarschaft hat die Hitze Glasscheiben platzen lassen. Über die Brandursache gibt es noch keine Angaben. (HA)