Die Taten liefen nach demselben Muster ab: Mehrere Männer attackierten die jugendlichen Flüchtlinge und schlugen sie, bis sie bewusstlos waren.

Hamburg. Bei verschiedenen Taten innerhalb von 24 Stunden sind im Umfeld der Reeperbahn auf St. Pauli am Wochenende fünf minderjährige Flüchtlinge zum Teil extrem heftig attackiert und schwer verletzt worden. Es war offenbar eine konzertierte Aktion von Kiez-Größen. Jugendliche aus dem Umfeld von Flüchtlingen sollen in der Vergangenheit wiederholt Freier rund um die Reeperbahn bestohlen haben, während diese mit Prostituierten feilschten.

Angeblich hatten die mutmaßlichen Täter oder Auftraggeber der Angriffe vom Wochenende die Polizei bereits „gewarnt“. Die Beamten sollten die Diebstähle unterbinden, sonst würden sie selbst sich “darum kümmern“.

Wie die Hamburger Polizei am Sonntag mitteilte, wurde in einem Fall in der Nacht zu Sonnabend ein 15-jähriger Junge in der Herbertstraße von zwei Männern angegriffen und mit Schlagstöcken und Faustschlägen verletzt. Er habe diverse Platzwunden am Kopf, im Gesicht und eine Risswunde an der Lippe erlitten. Die Täter konnten flüchten.

Im zweiten Fall in derselben Nacht wurden zwei 16-jährige Flüchtlinge auf der Reeperbahn von fünf Männern angegriffen, geschlagen und getreten. Eines der Opfer sei mit einem Schlagstock traktiert worden, bis der Junge bewusstlos zu Boden ging. Er wurde von Polizeibeamten nicht ansprechbar mit blutenden Gesichtsverletzungen aufgefunden.

Auch bei den anderen Fällen gab es ein ähnliches Muster, bei dem mehrere Angreifer die Jugendlichen attackierten. Das Landeskriminalamt ermittelt.