Ein Fußballfan ist nach dem HSV-Sieg gegen Dortmund am S-Bahnhof Stellingen von einem Zug überrollt worden. Auf dem Vorplatz kam es anschließend zu Rangeleien. Vereinsführung zeigt sich betroffen.

Hamburg. Wenige Stunden nach dem Fußball-Bundesligaspiel zwischen dem HSV und Borussia Dortmund (3:0) ist ein 24 Jahre alter BVB-Fan aus Eilbek ums Leben gekommen. Dies bestätigte die Bundespolizei am Abend. Der Mann sei betrunken gewesen, teilte die Polizei mit. Er hatte einen Promillewert von 2,99.

Der Fußballfan lief gegen 19.40 Uhr mit einer Bierdose in der Hand über den Bahnsteig des S-Bahnhofs Stellingen, unweit der HSV-Arena. Der 24-Jährige löste sich aus einer Gruppe von Gästefäns und ging alleine bis zur Bahnsteigkante, wo er das Gleichgewicht verlor und auf den Gleis 2 der S21 fiel.

Der Führer einer S-Bahn leitete sofort eine Schnellbremsung ein, dennoch wurde der Mann von dem Zug überrollt. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Rettungskräfte der Feuerwehr brachten den Leichnam in das Institut für Rechtsmedizin am UKE. Dort soll das Blut des Mannes untersucht werden, um etwa zu klären, wie hoch der Promillewert des Mannes zum Unfallzeitpunkt war. Ein Fremdverschulden oder Suizid schloss die Bundespolizei bereits aus.

Der Stiefvater des Opfers war nach Angaben der Bundespolizei am Unfallort. Er hatte das Spiel zusammen mit seinem Stiefsohn besucht und wurde Zeuge des Unfalls. Der Mann und der 55-jährige Führer des S-Bahn-Zuges wurden zunächst von einem Notfallseelsorger betreut.

Für die Einsatz- und Bergungsmaßnahmen mussten die entsprechenden S-Bahngleise für rund 60 Minuten gesperrt werden, ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen den S-Bahn-Haltestellen Altona und Elbgaustraße wurde eingerichtet. Die Bundespolizei räumte den gesamten Bahnhof und sperrte den Eingang mit einem Aufgebot von mehr als 100 Beamten ab.

Auf dem Vorplatz des Bahnhofs kam es zu Rangeleien zwischen den Anhängern beider Teams auf dem Vorplatz. Bundespolizisten sicherten mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei den Einsatzort ab. Nach einem Sprecher der Bundespolizei kam es bei den Rangeleien aber weder zu Verletzungen, noch zu Festnahmen durch die Beamten.

Die Dortmunder Vereinsführung zeigte sich betroffen. „Das ist eine Tragödie. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Angehörigen des Opfers“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. BVB-Präsident Reinhard Rauball drückte den Angehörigen gegenüber sein „tiefstes Mitgefühl“ aus.