Im Baakenhafen hatte ein Bagger einen Blindgänger mit hochsensiblem chemischen Langzeitzünder bewegt. Elbbrücken mussten gesperrt werden, auch S- und Fernbahnverkehr betroffen. Komplizierte Mission für Sprengmeister.

Hamburg. Bei Bauarbeiten an der Zweibrückenstraße nahe den Elbbrücken in Hamburg ist am Donnerstagmorgen eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Der 500 Pfund schwere, englische Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg lag auf der Schaufel eines Baggers.

Da die Bombe mit einem chemischen Langzeitzünder ausgestattet ist, könnte die Entschärfung kompliziert werden.

Da der Zünder durch den Schaufelbagger bewegt wurde, sei höchste Vorsicht geboten, sagte Feuerwehrsprecher Manfred Stahl: „Dadurch ist diese Sache sehr brisant.“ Die Bombe liege in der Baggerschaufel und könne jederzeit explodieren.

Feuerwehr und Kampfmittelräumdienst planen daher, die Bombe möglichst zeitnah unschädlich zu machen. Im Rahmen der Entschärfung wird im Umkreis von 500 Metern evakuiert. Das betrifft zwar nur einige wenige Menschen.

Dafür müssen aber die nahegelegenen Freihafenbrücke und die Elbbrücken (B 75/A 255) voraussichtlich gesperrt werden, was größere Staus zur Folge haben würde. Auch der S- und Fernbahnverkehr wird laut Stahl betroffen sein.

Zudem dürfen auch Schiffe die Brücken im Baakenhafen nicht passieren. „Wir sind mit Hochdruck dabei, die Entschärfungsmaßnahmen vorzubereiten.“ 25 Einsatzkräfte sind vor Ort, inklusive Sprengmeister Peter Bodes.

Da die Bombe bereits bewegt wurde, sei für die Feuerwehr schwer einzuschätzen, ob der „chemische Entzündungsprozess“ bereits in Gang gesetzt wurde, sagte Stahl. „Daher ist das auch eine lebensbedrohliche Situation für unseren Sprengmeister.“

Abendblatt.de hält Sie auf dem Laufenden:

+++ Sperrung dauerte 45 Minuten +++

13.13 Uhr: „Die Sperrmaßnahmen werden jetzt nach und nach aufgehoben“, sagt ein Feuerwehrsprecher. Insgesamt waren die Elbbrücken etwa eine Dreiviertelstunde lang für den Verkehr gesperrt.

+++ Bombe ist entschärft +++

13.01 Uhr: Die Bombe ist erfolgreich entschärft worden. Um 12.52 Uhr erklärte Sprengmeister Peter Bades die schwierige Mission für beendet. Damit kann der zuvor gesperrte 500 Meter große Umkreis wieder freigegeben werden. Auch die Sperrung der Elbbrücken ist wieder aufgehoben.

+++ Nur wenige Anwohner betroffen +++

12.31 Uhr: Da das Gebiet rund um den Bombenfundort vor allem industriell genutzt wird, mussten nur einige wenige Menschen in Sicherheit gebracht werden.

+++ Nur geringe Staus +++

12.25 Uhr: Auf den Straßenverkehr wirken sich die Sperrungen bislang nur geringfügig aus. Auf der A 255 in Richtung Norden stauen sich Autos auf rund 1,5 Kilometern, dazu stockt der Verkehr auf der B 75 im Bereich Heidenkampsweg. Eine Umleitungsempfehlung gibt die Verkehrsleitzentrale nicht heraus.

+++ Im Optimalfall eine halbe Stunde +++

12.22 Uhr: Läuft alles nach Plan, könnte die Entschärfung innerhalb von 30 Minuten erfolgreich abgeschlossen sein.

+++ Auch Luftraum gesperrt +++

12.20 Uhr: Auch der Luftraum ist während der Entschärfungsarbeiten gesperrt. Diese Maßnahme ist allerdings Usus.

+++ Höchstgefahr für Sprengmeister +++

12.18 Uhr: Laut Feuerwehr arbeit der Sprengmeister unter Lebensgefahr an der Entschärfung.

+++ Elbbrücken sind jetzt gesperrt +++

12.15 Uhr: Die Elbbrücken sind jetzt für den Verkehr gesperrt. Auch der Zugverkehr – der Fernverkehr sowie der S-Bahn-Verkehr – wurde unterbrochen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.

+++ Bombe stark deformiert +++

12.13 Uhr: Sprengmeister Peter Bodes hat die Bombe bereits begutachtet. Das Heck des Blindgängers ist offenbar stark deformiert.

+++ Auch Busverkehr eingestellt +++

12.05 Uhr: Die Hochbahn stellt ihren Busverkehr rund um die Zweibrückenstraße ein. Die Maßnahme werde voraussichtlich 30 Minuten dauern, teilte das Unternehmen mit.

+++ Entschärfung hat begonnen +++

12.03 Uhr: Um kurz vor 12 Uhr hat das Expertenteam mit der Entschärfung begonnen. Ob eventuell kontrolliert gesprengt werden muss, ist nicht absehbar.