Musiker waren während der Unabhängigen Montagsdemonstration (UMOD) aufgetreten. Anwalt wirft Ordnungsbehörden vor, das Konzert abgebrochen zu haben, weil sich Musik für die Beamten nach Bushido angehört habe.
Hamburg. Bezirk Mitte und Polizei haben am Dienstag ein Konzert der Rapper Qult am Jungfernstieg gestoppt. Die Musiker waren während der sogenannten Unabhängigen Montagsdemonstration (UMOD) aufgetreten. Nun streiten beide Seiten über die Gründe für den Abbruch. UMOD-Anwalt Bernd Roloff spricht von „Bushido-Hysterie“ und wirft den Ordnungsbehörden vor, das Konzert abgebrochen zu haben, weil sich die Musik für die Beamten nach Bushido angehört habe. Der Rapper ist wegen gewaltverherrlichender Texte äußerst umstritten.
Der Hamburger Jurist sagte, er habe kurz nach dem Auftrittsstopp mit dem Polizisten vor Ort telefoniert: „Mir gegenüber begründete der Beamte den Abbruch des Konzertes damit, dass sich seit einer Viertelstunde alles nach Bushido anhören würde. Ich wollte mich mit ihm nicht über seinen Musikgeschmack streiten.“
Polizeisprecherin Karina Sadowsky sagt, die angemeldete Versammlung sei keine Versammlung, sondern eine kommerzielle Veranstaltung gewesen. CDs hätten zum Verkauf ausgelegen. Das Konzert sei zudem als Teil der Qult-Tour im Internet ausgewiesen. Da keine Erlaubnis für eine Sondernutzung, also ein normales Konzert, vorgelegen habe, habe der Bezirk den Abbruch verfügt.
Die Rapper, die für Respekt und Toleranz eintreten wollen, traten am Tag darauf an den Landungsbrücken auf, Probleme gab es keine.