Nach Feuer in Hähnchenmastanlage ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung. Bürgerinitiativen distanzieren sich.
Salzgitter. Die Polizei in Salzgitter ermittelt nach einem Feuer in einer Hähnchenmastanlage bei Vechelde wegen Brandstiftung. In der Nacht zum Samstag war die neu gebaute Halle der Mastanlage fast vollständig abgebrannt. Am späten Sonntagabend flammte in dem verbliebenen Teil der Halle erneut ein Feuer auf. Nach ersten Ermittlungen sei es von einem Glutnest ausgegangen, teilte eine Polizeisprecherin am Montag in Salzgitter mit.
Die Polizei schätzt den Schaden auf mindestens 500 000 Euro. Noch sei nicht bekannt, wie stark der Untergrund beschädigt sei. Der Schaden könne durchaus auch bei einer Million Euro liegen, sagte die Sprecherin. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden, da die Anlage kurz vor Inbetriebnahme stand.
Die Polizei hat eine spezielle Ermittlungsgruppe für den Fall eingesetzt. Dass eine auf dem eingestürzten Dach angebrachte Photovoltaikanlage für den Brand verantwortlich sei, schloss ein hinzugezogener Sachverständiger für Elektrotechnik aus. Die Anlage sei nicht in Betrieb gewesen. Ergebnisse der Brandermittler werden in drei Wochen erwartet.
Im vergangenen Jahr war bei einem Brandanschlag im Juli eine neu errichtete Hähnchenmastanlage in Sprötze bei Buchholz (Kreis Harburg) komplett niedergebrannt. Auch hier waren zum Zeitpunkt des Feuers keine Tiere in der Mastanlage.
Inzwischen distanzieren sich Bürgerinitiativen (BI) von einer möglichen Brandstiftung. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von solch kriminellen Taten“, sagte am Dienstag Sprecher Steffen Ducke von der BI „Üfingen/Alvesse“. Landvolk-Präsident Werner Hilse bezeichnete den Brandanschlag laut einer Mitteilung am Dienstag als „höchst verabscheuungswürdig“.