Die Feuerwehr rückte mit Schlauchboot an und barg die halb erfrorenen Tiere. Sie wurden in die Obhut von “Schwanenvater“ Nieß gebracht.
Hamburg. Mit einer Feuerwehraktion sind am Mittwoch in Hamburg Schwäne vor dem Erfrieren auf dem Eis gerettet worden. Mit einem Schlauchboot bargen die Einsatzkräfte die in Not geratenen Schwimmvögel auf einem Elbeseitenarm im Stadtteil Moorfleet, wie ein Feuerwehrsprecher auf Anfrage berichtete.
Spaziergänger hatten die bereits völlig entkräfteten und offenbar festgefrorenen Schwäne auf dem Eis der Dove-Elbe, einem Seitenarm der Norderelbe, entdeckt. Gemeinsam mit dem zuständigen Bezirksamt startete die Feuerwehr dann die Bergungsaktion. Hinzugezogen wurde auch der Hamburger „Schwanenvater“ Olaf Nieß, wie der Feuerwehrsprecher weiter berichtete.
Die erschöpften Vögel wurden in die Obhut von Nieß gegeben. Der Experte brachte sie dann in das Quartier auf dem Mühlenteich im Hamburger Stadtteil Eppendorf, wo zwischen Mitte November und Frühling alljährlich die berühmten Hamburger Alsterschwäne überwintern.
Ihre Schwäne sind den Hamburgern heilig. Das Schwanenwesen existiert bereits seit dem 11. Jahrhundert. Denn die Legende berichtet, dass Hamburg so lange eine Freie und Hansestadt bleibt, wie Schwäne auf der Alster schwimmen. Seit 1674 gibt es deshalb auch die Stelle des ordentlich bestallten Schwanenvaters. Sie ist damit nicht nur die älteste Behördenplanstelle der Stadt, sondern Nieß zufolge sogar eine der am längsten existierenden in Europa.
Das Amt des Schwanenvaters gilt weltweit sogar als einzigartig. Olaf Nieß hat das Amt vor 15 Jahren von seinem Vater Harald Nieß geerbt, der es zuvor über 40 Jahre innehielt. (dapd)