Die Polizei hat mit einem bundesweiten Einsatz einen Schwarzmarkt für Waffen und Drogen im Internet ausgehoben. Mehrere Wohnungsdurchsuchungen.

Hannover. Polizei und Staatsanwaltschaft haben ein kriminelles Internet-Forum zerschlagen, in dem vor allem mit gestohlenen Kreditkartendaten und Elektroartikeln gehandelt wurde. Verdächtig seien sieben junge Männer im Alter zwischen 17 und 28 Jahren. Sie sollen die Plattform betrieben beziehungsweise als Moderatoren unterstützt haben, teilte die Staatsanwaltschaft Hannover am Donnerstag mit. Sie sollen dort auch Drogen und Waffen verkauft haben. Die Verdächtigen konnten aufgrund ihrer Datenspuren identifiziert werden. Am Donnerstag wurden sieben Wohnungen in Hannover, Augsburg, Konstanz, Detmold, Gießen und Langwiesen durchsucht.

Die Schadenshöhe sei noch völlig unklar, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, Manfred Knothe. Zuletzt waren 1000 Teilnehmer auf der kriminellen Plattform aktiv. Es seien nur Teilnehmer aufgenommen worden, die sich persönlich beworben hatten, berichtete Knothe. Gegen die sieben jungen Männer wird nun wegen gewerbsmäßigen Betrugs, Urkundenfälschung, Verstößen gegen das Waffen- und das Betäubungsmittelgesetz ermittelt. Die Höchststrafe für gewerbsmäßigen Betrug liegt bei zehn Jahren Haft. Die Schadenshöhe ist dem Sprecher zufolge noch völlig unklar.

Die Ermittlungen waren ins Rollen gekommen, weil sich ein Beschuldigter in einem ganz anderen Verfahren bei der polizeilichen Vernehmung mit den Internet-Betrügereien gebrüstet hatte. „Internet-Kriminalität ist auf dem Vormarsch“, sagte Knothe.

(dpa/abendblatt.de)