Der Lieferwagen hatte sich selbstständig gemacht, als der Fahrer seine Ware auslieferte. Taucher bargen das 12 Tonnen schwere Gefährt.

Flensburg. Einen dicken "Fisch" haben Taucher in der Flensburger Förde an Land gezogen: Ein Lastwagen war in das dortige Hafenbecken gerollt, nachdem der 50 Jahre alte Fahrer für eine Auslieferung ausgestiegen war. Nach eigener Aussage hatte der Mann zuvor die Handbremse angezogen.

Dennoch rollte das mit Wäsche beladene Fahrzeug über die leicht abschüssige Straße und einen Holzsteg ins Wasser und trieb etwa 20 Meter vom Ufer entfernt, ehe es versank. Verletzt wurde bei dem Unfall niemand. „Wir gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass es sich um einen technischen Defekt handelt. Möglicherweise ist die Handbremse gerissen“, sagte Polizeisprecher Christian Kartheus.

Taucher der Feuerwehr Flensburg brachten ein Seil an dem durch Wäsche und eingedrungenes Wasser rund 12 Tonnen schweren Kleinlaster an. Mit einem Kran mit 80 Tonnen Tragkraft wurde der Kleinlaster aus sechs Meter Tiefe aus der Förde geborgen, dabei brach der Kofferaufbau mit der Wäsche ab. Dieser wurde später gesondert geborgen. Insgesamt dauerten die Bergungsarbeiten zwei Stunden.

Vorsorglich war auch die Umweltschutzabteilung der Polizei verständigt worden. „Ein Schaden für die Umwelt ist aber nicht entstanden“, betonte Kartheus. Die Polizei ermittele nicht weiter zur Ursache, da keine Straftat vorliege, sagte der Sprecher weiter. „Es war ein Unfall mit außergewöhnlichem Ausgang.“ Der Schaden an Lastwagen und Steg beträgt insgesamt rund 30.000 Euro.