Êin Notruf, der für die Beamten selbst zum Notfall wurde. Ein Polizeiwagen ist in Greifswald mit Molotowcocktails angegriffen worden.
Greifswald. Zwei Polizisten sind in Greifswald mit Molotowcocktails angegriffen worden. Zwei dunkel bekleidete und vermummte Täter warfen nach Polizeiangaben am Sonntagabend drei Brandsätze auf einen Streifenwagen. Die beiden 40 und 52 Jahre alten Polizisten im Auto blieben unverletzt, zwei Brandsätze zerschellten auf der Straße und brannten aus, einer konnte sichergestellt werden, teilte die Polizei am Montag in Anklam mit. Ob die Tat einen politischen Hintergrund hatte, sei bisher unklar, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe bisher keine Erkenntnisse über das Motiv der Täter, die flüchteten.
Mit einem anonymen Notruf wurden die Polizisten laut den Angaben gezielt zum Tatort in ein Plattenbaugebiet gelockt. Ein Anrufer sagte, eine Frau würde von mehreren Männern belästigt. Daraufhin fuhren die Beamten los. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher gefährlicher Körperverletzung und sucht Zeugen.
Innenminister Lorenz Caffier (CDU) verurteilte den Angriff. Er unterstütz die Initiative von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zur Verschärfung der Strafen bei Angriffen auf das Leben von Polizisten von zwei auf fünf Jahren, betonte er. Im Dezember hatte auch die Innenministerkonferenz in Bremen härtere Strafen für Angriffe auf Polizisten gefordert.
Im September waren in Pasewalk zwei junge Männer, die im April 2008 zwei Polizisten in Löcknitz (Uecker-Randow-Kreis) angegriffen und leicht verletzt hatten, zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig. Die Beamten waren in ihrem Auto angegriffen worden. Sie wollten eine rechtsextreme Feier in einem Garagenhof auflösen.