Der Demo der Bauwagen-Aktivisten hatten sich Initiativen des Altonaer Frappant-Gebäudes sowie Besetzer des Gängeviertels angeschlossen.

Hamburg. Abgesehen vom traditionell in Schwarz erschienen Autonomen Block war es eine bunte Veranstaltung: Mit 29 teilweise abenteuerlichen Automobilen und 1400 Unterstützern demonstrierten ehemalige Bewohner des Bauwagenplatzes „Bambule“ und ihre Sympathisanten am Sonnabend in der Innenstadt gegen die „Privatisierung Hamburgs“ und die Tatsache, dass sie nach wie vor keinen genehmigten Stellplatz für ihre bewohnbaren Mobile bekommen haben. Mit ihnen gingen zahlreiche andere Initiativen linker bis autonomer Ausprägung auf die Straße. Das Ausmaß der Ausschreitungen blieb gering.

„Bambule gegen Gentrifidingsbums“ hatten Demonstranten auf ein Plakat geschrieben, dass sie an der Spitze des Aufzuges durch die City trugen – und damit bewiesen ein in diesen Kreisen nicht eben häufig zu findendes Talent zur Selbstironie. (Das komplizierte Kunstwort „Gentrifizierung“ steht für die Aufwertung innenstadtnaher Wohngebiete zulasten bezahlbaren Wohn- und Arbeitsraums).

Die Menge der Teilnehmer überraschte dabei selbst die Anmelder: Statt der zunächst erwarteten knapp 700 Demonstranten erschienen 1400 Menschen, um vom ehemaligen „Bambule“-Platz an der Vorwerkstraße im großen Bogen bis zum Valentinskamp (Neustadt) zu gehen. Sogar einen eigenen Wasserwerfer hatten sie mitgebracht: Der Ostblock-Oldtimer rollte im Convoy der Bauwagen mit. Die Polizei hatte indes kaum Grund, ihre modernen Gerätschaften zum Einsatz zu bringen. Die Demo blieb friedlich. Die sich fast schon traditionell anschließende Zerstörungsorgie im Schanzenviertel gab es nicht – wohl auch, weil die Polizei schon erste Versuche, Barrikaden zu errichten, im Keim erstickte. Der Demo der Bauwagen-Aktivisten hatten sich Initiativen der künstlerischen Besetzer des Gängeviertels und vom Frappant-Gebäude in Altona angeschlossen. Gemeinsamer Bezugspunkt: Der Unmut über Manager und Politiker, die bei ihren Planungen in der Hansestadt „ohne Rücksicht auf Bewohner einzig und allein das Recht des Geldes“ vertreten würden.

Am Sonnabendabend besetzte rund ein Dutzend Aktivisten ein leerstehendes Haus an der Marktstraße – ein vermeintliches Spekulationsobjekt. Die Polizei räumte das Haus. Am Sonntag belagerte ein Menschgruppe das Haus erneut. Für den 18. Dezember ist erneut eine Links-Demo in der City angemeldet.