355 Polizisten kontrollierten in der Nacht zum Sonntag den Kiez. 255 Schutzpolizisten die Reeperbahn, 100 Beamte der Bundespolizei den S-Bahn-Ausgang. Das war eine Großkontrolle, denn üblicherweise sind am Wochenende "nur" 80 bis 100 Beamte unterwegs. Auf der Reeperbahn und in der gesamten oberirdischen Verbotszone überprüfte die Polizei 615 Menschen, die ihren Personalausweis vorzeigen mussten. 70 Platzverweise und 15 "Ingewahrsamnahmen" gab es. Die Zahl der Ordnungswidrigkeits-Anzeigen: 92 für Kiezgänger und drei für Gewerbetreibende.
Die Bundespolizei kontrollierte fast 5400 Menschen. Zwischen 22 Uhr und 6 Uhr am Morgen registrierten die Beamten auf dem S-Bahnhof Reeperbahn 80 Verstöße gegen das Glasflaschenverbot. Zudem stellten sie 24 Messer, 20 Tränengassprays, zehn Beutelchen mit noch nicht identifizierten Drogen und einen Teleskopschlagstock sicher.
Eine 51-jährige Frau wurde verhaftet, nach der bereits seit Anfang dieses Jahres wegen Beleidigung in mehreren Fällen gesucht wurde. Sie hat noch eine Freiheitsstrafe von 90 Tagen zu verbüßen. Insgesamt zieht die Hamburger Bundespolizei, die von Kollegen aus Duderstadt unterstützt wurde, eine positive Bilanz: "Durch die starke bundespolizeiliche Präsenz ist es trotz eines sehr hohen Reiseaufkommens zu keinen relevanten Gewalttaten in der S-Bahn-Station gekommen", sagt Sprecher Rüdiger Carstens.
"Dass nur 80 Bußgelder verhängt wurden, freut uns natürlich mit Blick auf die Sicherheit der Reisenden." Bereits am Freitagabend hatte die Bundespolizei auf dem Bahnhof kontrolliert und mehr als 480 mündliche Verwarnungen ausgesprochen. "Unsere Kontrollen haben also Wirkung gezeigt", sagt Carstens.
Für die kommenden Wochen kündigte die Polizei weitere Großkontrollen an.