Auf der Großbaustelle des neuen Flughafens BBI in Schönefeld stürzte ein Arbeiter in den Tod. Ministerpräsident Platzeck sagt Feier-Teilnahme ab.
Schönefeld. Tödlicher Arbeitsunfall auf der Großbaustelle des Flughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld: Ein 59-jähriger Arbeiter aus Hamburg ist dort am Mittwoch seinen Verletzungen erlegen, nachdem er aus fünf bis sieben Meter Höhe auf eine Betonplatte gestürzt war.
Der Mann war nach Polizeiangaben mit Fräsarbeiten im Südpavillon des künftigen Großflughafens Dahme-Spreewald beschäftigt. Aus bisher ungeklärter Ursache sei er dann zu Boden gestürzt. Für den Hamburger kam trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen jede Hilfe zu spät. Der Mann erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Die Kriminalpolizei und das Amt für Arbeitsschutz ermitteln zur Unglücksursache. Es war den Angaben zufolge der dritte tödliche Arbeitsunfall auf der Baustelle. Der Flughafen BBI soll im Juni 2012 in Betrieb gehen.
Am Mittwoch wurde auf der Baustelle des neuen Flughafens der Grundstein für das erste Bürogebäude gelegt. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sagte seine Teilnahme an der feierlichen Zeremonie wegen des Unfalls aber kurzfristig ab. Der Chef der Berliner Flughäfen, Rainer Schwarz, rief die Gäste zu einer Schweigeminute in dem großen Zelt inmitten der Baustelle auf.
Flughafen-Chef Rainer Schwarz und der Geschäftsführer des Projektentwicklers Fay Projects, Ralph Esser, ließen in der Zeremonie einen Kupferzylinder mit aktuellen Zeitdokumenten einbetonieren. Der gemauerte Quader soll später in das Fundament des Bürokomplexes eingelassen werden.
In dem sechsgeschossigen Gebäude sollen bis zum April 2012 rund 18.700 Quadratmeter Bürofläche entstehen. Es liege an der Schnittstelle zwischen Luftverkehr, Schiene und Straße, sagte Schwarz. Deshalb sei der Standort außerordentlich attraktiv. Mietverträge wurden bislang unter anderem mit Air Berlin, Lufthansa, dem Flughafen-Dienstleister Globe Ground und der Krankenkasse AOK abgeschlossen.
Der Komplex ist Teil des künftigen Berlin-Brandenburg Airport Centers (BAC). Bis zur BBI-Eröffnung 2012 sollen auf dem 16 Hektar großen Gelände noch ein Vier-Sterne-Hotel mit angeschlossenem Konferenzbereich, ein Mietwagencenter und vier Parkhäuser entstehen.
Überschattet wurden die Feierlichkeiten vom Tod eines Bauarbeiters, der nur wenige Stunden zuvor bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Der 59 Jahre alte Mann war beim Fräsen auf dem Südpavillon des künftigen Terminals aus sieben Meter Höhe gestürzt und noch am Unfallort seinen schweren Verletzungen erlegen. (dpa/dapd)
