Den neun Juristen wird vorgeworfen, Geld an das “Institut für Wissenschaftsberatung“ gezahlt zu haben, um die Promotion zu erhalten.

Hannover. Im bundesweiten Skandal um gekaufte Doktortitel klagen neun ehemalige Studenten der Universität Hannover gegen die Aberkennung ihrer Promotion. Das Verwaltungsgericht verhandelt am kommenden Montag über die Fälle. Den neun Juristen wird vorgeworfen, Geld an das „Institut für Wissenschaftsberatung“ in Bergisch Gladbach bei Köln gezahlt zu haben. Dieses soll damit Professoren bestochen haben, damit sie ungeeigneten Studenten zur Promotion verhalfen. Die Universität meint, dass die Kandidaten die Bestechung hätten erkennen müssen - zumal das Institut sie zur Vertraulichkeit ermahnt hatte - und kassierte die Doktortitel im März vergangenen Jahres ein.

Bundesweit stehen rund 100 Professoren wegen des Verkaufs von Doktortiteln im Visier der Justiz. Der hannoversche Rechtsprofessor, der mit dem Geschäftsführer des Instituts zusammengearbeitet hatte, ist bereits zu drei Jahren Haft wegen Bestechlichkeit in 68 Fällen verurteilt worden. Dabei kassierte der Jurist nicht nur Geld, einer Studentin verhalf er gegen Sex zu guten Noten und einen Job am Lehrstuhl. Die Frau wurde wegen Bestechung zu einer Geldstrafe verurteilt.