Hamburg. Zahl der Ladepunkte in Hamburg wächst nur langsam. In diesen Bezirken sieht es besonders schlecht aus. Ein Bezirk dagegen kann sich freuen.

So richtig in Gang kommt die E-Mobilitätswende auch auf Hamburger Straßen nicht. Nach dem letzten Stand des Kraftfahrtbundesamtes waren im Juli gerade einmal 32.569 der 819.683 in Hamburg gemeldeten Pkw reine Elektrofahrzeuge. Das sind nur knapp vier Prozent. Die Gründe für den schleppenden Anstieg sind vielfältig, einen macht zumindest die Hamburger CDU beim ebenso schwerfälligen Ausbau der Ladeinfrastruktur fest.

Laut Antwort des Senates auf eine Kleine Anfrage von CDU-Verkehrspolitiker Richard Seelmaecker ist die Stadt nämlich noch immer weit von dem Ziel entfernt, die 2500 öffentlichen Ladepunkte zu errichten, für die Konzessionen vergeben wurden. Aktuell gibt es lediglich 803 Ladesäulen mit jeweils zwei Ladepunkten, also insgesamt nur 1606 öffentliche Ladepunkte in Hamburg. Nur 50 dieser Säulen sind Schnelllader mit einer Ladegeschwindigkeit von 150 kW, alle anderen laden nur mit 22 kW.

E-Mobilität in Hamburg: Ganz vorne bei den E-Ladesäulen liegt der Bezirk Hamburg-Nord

Am besten ausgestattet ist der Senatsantwort zufolge der Bezirk Hamburg-Nord mit derzeit 179 Ladesäulen, es folgen Mitte mit 153 und Eimsbüttel mit 140 Ladesäulen. Am schlechtesten sieht es in Harburg mit 36 und Bergedorf mit 40 Ladesäulen aus. In diesen beiden Bezirken gibt es jeweils nur eine öffentliche Schnellladesäule.

Hinzu kommt: Ein nicht unerheblicher Teil der Ladesäulen ist aufgrund von Defekten oder Bauarbeiten außer Betrieb. Im dritten Quartal waren laut Senatsantwort 82 der Ladesäulen für eine bisweilen aber nur kurze Zeit nicht nutzbar. Stand Ende September waren 35 Ladesäulen, meist aufgrund von Bauarbeiten, außer Betrieb.

E-Mobilität Hamburg: Ausbau von Ladesäulen geht eher schleppend voran

Auch beim Ausbau geht es nicht gerade rasant voran. Im dritten Quartal wurden nur 13 neue Ladesäulen errichtet, davon lediglich drei Schnellladesäulen. Im zweiten Quartal waren noch 30 neue Ladesäulen an den Start gegangen. Die Auslastung der Ladesäulen lag von Juli bis September bei 34,1 Prozent. Das ist minimal weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres, als die Auslastung bei 35,4 Prozent lag.

„Die Zahl der Neuzulassungen für E-Fahrzeuge stagniert in Hamburg“, sagte CDU-Verkehrspolitiker Richard Seelmaecker. „Neben dem immer noch zu hohen Preis ist für viele Menschen das Fehlen einer belastbaren Ladeinfrastruktur Haupthemmnis für den Umstieg auf ein E-Auto. Von dem ohnehin schon wenig ambitionierten Senatsziel, 2500 Ladepunkte zu errichten, sind SPD und Grüne aktuell mit etwa 1600 weit entfernt. Die Ausbauzahlen sind desaströs.“

CDU Hamburg: „Grüner Verkehrssenator muss dringend handeln“

Es werden viel zu wenig neue Ladesäulen in Betrieb genommen, und es gebe zu viele defekte Geräte, so Seelmaecker. „Hier muss der grüne Verkehrssenator dringend handeln“, so der CDU-Politiker. „Ladeinfrastruktur muss leistungsfähig sein, vor allem wenn der Verkehrssenator sich mit einer modernen Mobilitätspolitik selbst lobt. Was wir aktuell leider in Hamburg sehen, ist eine zu Teilen unzuverlässige und lückenhafte Ladeinfrastruktur.“ Aus dem Senat wird allerdings darauf hingewiesen, dass für den Ausbau der Ladeinfrastruktur nicht die Verkehrsbehörde zuständig sei, sondern die Wirtschaftsbehörde.