Hamburg. Drogenfahnder durchsuchen sechs Wohnungen. Große Geldsumme und AMG-Mercedes sichergestellt. Duo soll seit Juli 2023 gedealt haben.
Dieser Vorgang erinnert ein wenig an die einschlägige US-Serie „Breaking Bad“, spielt aber mitten in Hamburg: Es geht um Heroin in größeren Mengen und um viel offenbar illegal erwirtschaftetes Geld. Im Fokus der Ermittlungen: zwei 60 und 39 Jahre alte Männer. Jetzt schlug das Hamburger Drogendezernat zu.
Die Beamten stellten mehrere Kilogramm Heroin und rund 55.000 Euro sicher. Einer der Beschuldigten wurde zunächst festgenommen. Unfassbar: Trotz der großen Menge sichergestellten Rauschgiftes kam der Mann wieder auf freien Fuß.
Polizei stieß auch auf eine „Bunkerwohnung“
Am Dienstag hatte das Drogendezernat zugeschlagen. Im Visier der Ermittler waren Hoyri K. (60) und Taner C. (39). Sechs Wohnungen, vor allem im Bezirk Harburg, durchsuchten die Beamten. Der 60-Jährige wurde in einer Wohnung nahe einer Grundschule im Stadtteil Heimfeld angetroffen.
Gleichzeitig wurden zwei Wohnungen seiner Frau, eine davon in Geesthacht, sowie eine sogenannte „Bunkerwohnung“ an der Bremer Straße – eine Wohnung, die als Drogendepot genutzt wird – durchsucht.
Sichergestellte Mobiltelefone sollen ausgewertet werden
Dabei konnten die Beamten, die zur Unterstützung einen Drogenspürhund und einen Geldsuchhund des Zolls dabei hatten, 3,7 Kilo Heroin, 55.000 Euro Bargeld und einen AMG-Mercedes sicherstellen. Von einem weiteren Mercedes nahmen sie die Schlüssel und Papiere mit.
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Die Beamten stellten auch mehrere Mobiltelefone sicher, die nun ausgewertet werden. Dealer verfügen in der Regel über mehrere solcher Telefone, über die sie ihre Geschäfte abwickeln. Durch die Daten aus den Geräten will man Abnehmern oder Lieferanten auf die Spur kommen.
Vorwurf des Drogenhandels mit „nicht geringen Mengen“
Der 60-Jährige kam später wieder auf freien Fuß. Der als Komplize eingestufte 39-Jährige wurde bei der Aktion nicht angetroffen. Er wird weiter gesucht.
Dem Duo wird Drogenhandel mit „nicht geringen Mengen“ vorgeworfen. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler waren die beiden Männer seit Juli 2023 „im Geschäft“.
Dass die Geschäfte gut liefen, zeigte sich an dem sichergestellten Fahrzeug. Denn so einen Wagen hätte sich der 60-Jährige kaum leisten können. Sein offizielles Jahreseinkommen soll knapp 20.000 Euro unter dem Durchschnittsgehalt gelegen haben.