Hamburg. Ein früherer Bürgerschaftsabgeordneter wird beim Joggen vom Bombenalarm überrascht und muss im Hotel in einen Schutzraum.

„Das ist mit Worten nicht zu beschreiben“, sagt Carsten Ovens. Der Hamburger, der bis 2020 für die CDU in der Hamburger Bürgerschaft saß, erlebte die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel selbst in Tel Aviv. Der 42-Jährige war frühmorgens am Sonnabend zusammen mit einem Freund joggen, als die Bombenalarm-Sirenen aufheulten.

„Ich war im vergangenen Jahr achtmal in Israel, in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal. Ich habe vieles erlebt – aber so etwas noch nicht“, sagt der Hamburger Nahostkenner. Er ist seit 2019 Geschäftsführer des deutschen Zweigs der Organisation European Leadership Network (ELNET), ein Thinktank, der nach Ovens Worten die europäische Politik mit Israel vernetzt.

Angriffe auf Israel: Als die Sirenen heulen, drücken sie sich an eine Wand

Doch dieses Mal war Ovens privat in Tel Aviv. Als am Sonnabend früh beim Joggen die Sirenen aufheulten, drückten sich er und sein Laufpartner zusammen mit anderen an eine Schaufensterscheibe, wie er erzählt. Kurz darauf hörten sie einen sehr lauten Knall – die Detonation eines militärischen Abfangsystems, das eine Rakete unschädlich gemacht hatte, bevor diese auf Tel Aviv niedergehen konnte.

Ovens ging zurück in sein Hotel, wo er weitere dreimal einen Alarm erlebte. Alle Hotelgäste mussten sich dann in einen Schutzraum begeben. Nach einigen Minuten, als der Alarm vorbei ist, durften sie wieder herauskommen. „Dann scheint alles normal – und ist es doch nicht, es ist surreal“, so Ovens. Zuerst hatte die „Bild“ berichtet.

Der Sohn eines Freundes wird eingezogen

Die Straßen in Tel Aviv waren menschenleer. Der Hamburger erzählt von einem israelischen Freund, dessen ältester Sohn jetzt eingezogen wurde, um im Süden des Landes gegen die Hamas zu kämpfen. Beklemmend.

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Ovens selbst hatte Glück. „Wir haben am Montag früh die letzten zwei Plätze in einer El-Al-Maschine nach Deutschland bekommen.“ Er sei froh, herausgekommen zu sein, viele andere Ausländer säßen angesichts der Streichung vieler Flüge fest.

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    für Israel gegen die Hisbollah im Norden nach Libanon und gegen die Hamas im Süden am Gazastreifen. „Es ist ganz klar, dass die Initiative für die Angriffe der Hamas auf die Regierung des Irans zurückzuführen ist“, sagt er. „Ziel des terroristischen Angriffs ist es, die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien, aber auch anderer Staaten, zu torpedieren.“