Hamburg. Die Kolumne mit Namen, Nachrichten und Anekdoten aus Hamburgs Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Gastronomie.

Vor drei Jahren wurde zuletzt das Jahresfest der Hamburger Landesvertretung in Berlin gefeiert. Damals im Veranstaltungszentrum Tempodrom. Dann kam Corona, und die Party war erst einmal vorbei. Jetzt folgte das Comeback, dieses Mal wieder auf dem Areal der Landesvertretung unweit des Gendarmenmarkts. Und im Mittelpunkt stand Olaf Scholz, der von seiner Frau Britta Ernst begleitet wurde. Er genoss die Feier seiner Stadt sehr. Gastgeber waren aber Staats­rätin Almut Möller, die Hausherrin der Landesvertretung, und Bürgermeister Pete­r Tschentscher. Der wünschte in seiner Rede allen Anwesenden „einen großartigen Abend, genießen Sie ein Stück Hamburg in Berlin“.

Hamburger Landesvertretung feiert in Berlin – Rotwein-Unfall

Die Einladungen sind sehr begehrt und für viele Hamburger Vertreter aus Politik, Kultur und Wirtschaft eine der wichtigsten gesellschaftlichen Anlässe des Jahres. Entsprechend groß war bei vielen die Enttäuschung, dass sie diesmal nicht dabei sein konnten, statt 3000 durften nur 1000 Gäste kommen. Worüber man, so hieß es zumindest aus dem Hamburger Senat, im nächsten Jahr noch einmal nachdenken müsse. Die Stunden in Berlin haben die Hamburger auf jeden Fall genossen: „Ich spüre hier immer ein Stück Freiheit“, so Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l.) kam am Donnerstagabend mit seiner Frau Britta Ernst zum Jahresfest „Hamburg in Berlin“. Er wurde von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seiner Frau Eva-Maria empfangen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, l.) kam am Donnerstagabend mit seiner Frau Britta Ernst zum Jahresfest „Hamburg in Berlin“. Er wurde von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seiner Frau Eva-Maria empfangen. © dpa | Christophe Gateau

Dehoga-Chefin Ulrike von Albedyll, die sich auf ihren Urlaub in Südtirol freut, sagte: „Ich finde die Stadt spannend.“ Für Finanz­senator Andreas Dressel ist Berlin „inspirierend. Aber eben manchmal auch ein Raumschiff, das um sich selber kreist.“ Und in dem es an einem Abend selten nur eine wichtige Veranstaltung gibt: Gleichzeitig zum Hamburger Fest trafen sich wenige Kilometer entfernt beim Medien-Q von Funke hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien.

Flughafenchef Michael Eggenschwiler und Carola Veit (Präsidentin der Bürgerschaft) auf dem Sommerfest in Berlin
Flughafenchef Michael Eggenschwiler und Carola Veit (Präsidentin der Bürgerschaft) auf dem Sommerfest in Berlin © Uli Gaßdorf | Uli Gaßdorf

Der Hamburger Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und Regierungssprecher Steffen Heben­streit fuhren deshalb genauso hin und her wie Kultursenator Carsten Brosda, SPD-Chef Lars Klingbeil und Wolfgang Kubicki. Der FDP-Mann hat beim Sommerfest übrigens seine Krawatte eingebüßt: Die war nach einem „Rotwein-Unfall“, an dem Kubicki unschuldig, aber Hauptbetroffener war, nicht mehr zu gebrauchen – und der Fleck auf dem Hemd auch nicht zu übersehen.

Unter den Gästen waren The-Westin-Direktorin Madeleine Marx, die demnächst auf Mauritius Urlaub macht, und Hamburg-Tourismus-Chef Michael Otremba, der nach einer Operation noch mit Gehhilfen unterwegs ist. Enrico Ungermann, Direktor von den Hotels Hafen Hamburg und Empire Riverside, freut sich auf den bevorstehenden Hafengeburtstag, seine beiden Häuser sind seit Langem ausgebucht. Auch dabei: Flughafenchef Michael Eggenschwiler, Denkmalschützerin Kristina Sassenscheidt, Verkehrssenator Anjes Tjarks und Berlins regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey.

Preisverleihung in der Handelskammer Hamburg

In der Handelskammer Hamburg wurde in der vergangenen Woche der Helga-Stödter-Preis für Mixed Leadership vor rund 250 geladenen Gästen verliehen. Geehrt wurden New Work SE (vormals Xing) und DB Engineering & Consulting GmbH für ihre vorbildliche Führungs­kultur. Astrid Nissen-Schmidt, Vizepräses der Handelskammer, forderte in ihrer Ansprache bessere Chancen und Rahmen­bedingungen für Frauen, um am Arbeitsmarkt teilhaben zu können. Festrednerin war Julia Jäkel, die ehemalige Chefin des Verlags Gruner+Jahr. Richard Böckel, Enkel der Stifterin, sprach über seine Großmutter, die dieses Jahr 100 geworden wäre.

Kunst-Versteigerung für die NCL-Stiftung

Bei einer Auktion in Jensens Lagerhaus kamen 31.000 Euro für die NCL-Stiftung und die Forschung an der seltenen Krankheit Kinderdemenz zusammen. Eingeladen hatte Hamburger Kunstberaterin Birgit­ Saatrübe. 180 Gäste kamen, unter anderen der ehemalige Wirtschaftssenator Frank Horch, der ein Segelbild der Hamburger Künstlerin Heinke Böhnert mit nach Hause nahm. Aber auch Ex-NDR-Intendant Lutz Marmor, Insel-Händler Farhad Vladi mit Tochter Natalie Vladi und Barkassen-Unternehmer Hubert Neubacher waren der Einladung von Birgit Saatrübe gefolgt.

„Es war ein wunderschöner Abend, den ich sehr genossen habe“, sagte Saatrübe. „Die Unterstützung der Stiftung ist mir schon lange eine Herzensangelegenheit.“ Gesteigert werden konnten Werke von namhaften Künstlern wie Jonathan Meese, Volker Kühn, Joseph Beuys, Udo Lindenberg, Juliane Golbs und Axel Rockfish. Die Schirmherrschaft für die Veranstaltung hatte Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank übernommen. Sie musste ihre Teilnahme an dem Abend allerdings leider kurzfristig absagen.

Militärdekan in den Ruhestand verabschiedet

Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel wurde jetzt Militärdekan Andreas-Christian Tübler in den Ruhestand verabschiedet. An der Feier in der Führungsakademie der Bundeswehr nahmen Familienmitglieder, Freunde, Kollegen und Weggefährten teil. „Ein besonderer Moment, ein wunderbarer Ort – und das im Zeichen von Dankbarkeit für meine insgesamt zwölf Jahre in der Militärseelsorge“, sagte Tübler.

Seinem designierten Nachfolger als Leiter des Evangelischen Militärpfarramts Hamburg II, Militärpfarrer Reinhold Kötter, wünschte er „von Herzen Gottes Segen“. Das Militärpfarramt mit Sitz an der Führungsakademie hatte der Vater von zwei Töchtern 2019 übernommen. An den Gottesdienst schloss sich ein Empfang im Beck-Saal der Führungsakademie an. Unter den Gästen: Brigadegeneral Markus Kurczyk, Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, eine Abordnung der Lippischen Landeskirche in Detmold sowie Propst Frie Bräsen von der Propstei Altona-Blankenese. Am Rande der Veranstaltung sagte Andreas-Christian Tübler: „Mich hat die Tätigkeit an der Akademie erfüllt. Mir wurden Vertrauen und Wertschätzung entgegengebracht.“

Otto Waalkes stellt Kunstwerk „Born to Race“ vor

Oldtimer und Kunst: Bei der Hamburger Galeristin Nisvican „Nissi“ Roloff-Ok gehören die beiden Themen eng zusammen. Sie veranstaltete zum dritten Mal das Oldtimer-Treffen „Nissis Kunst auf Rädern“ gleich an zwei Orten in der HafenCity, auf dem Überseeboulevard und in ihrer Kunstkantine am Dallmannkai. In diesem Jahr gab es ein ganz besonderes Modell zu bestaunen, den Original 96 Bentley Turbo R von Giorgio Armani.

Komiker Otto Waalkes stellte zusammen mit Nisvican Roloff-Ok sein Kunstwerk „Born to Race“ in der HafenCity vor.
Komiker Otto Waalkes stellte zusammen mit Nisvican Roloff-Ok sein Kunstwerk „Born to Race“ in der HafenCity vor. © Nissis Kunstkantine | Nissis Kunstkantine

Zu den Besuchern zählte unter anderen Otto Waalkes, der sein Kunstwerk „Born to Race“ in der Kunstkantine präsentierte. Egon Müller, der ehemalige deutsche Speedwayfahrer und Motorsport-Weltmeister, war als Co–Moderator vor Ort. „Das war ein großartiger Tag“, sagte Nisvican Roloff-Ok hinterher dem Abendblatt. Die große Resonanz mir rund 600 Besuchern habe sie überrascht und erfreut. „Bei so einem Interesse wird die Veranstaltung im kommenden Jahr sicherlich noch größer werden.“

Annemarie-Dose­-Preis im Ernst Deutsch Theater vergeben

Vor gut einer Woche wäre Annemarie Dose­ 94 Jahre alt geworden. Den Geburtstag der Hamburger-Tafel-Gründerin, die im April 2016 verstorben ist, nahm der Senat wieder zum Anlass, den nach der Volksdorferin benannten Preis für innovatives und soziales Engagement im Ernst Deutsch Theater zu vergeben. „Alle drei Gewinnerprojekte zeichnen sich durch einen hohen persönlichen Einsatz für andere aus, der auf eigenen Erfahrungen beruht. Daran erkennt man, wie innovative Ideen im Kleinen als Motor unserer Gesellschaft fungieren. Ich freue mich, dass der Hamburger Senat mit den Preis­geldern herausragende Projekte wie diese unterstützen kann“, sagte Sozialsenatorin Melanie Leonhard.

Die jeweils mit 3000 Euro dotierten Gruppenpreise erhielten der Verein Dopamin, der psychosoziale Beratungen in der jeweiligen Muttersprache von geflüchteten Menschen anbietet, und die Initiative Hamburg – Hammer Straße – Hilft, die akute Ersthilfe für Schutzsuchende aus der Ukraine organisiert. Die „Stadtmagazin“-Macherin Nussin Armbrust wurde mit dem Einzelpreis, der mit 2000 Euro dotiert ist, geehrt. Seit 2019 lädt die Wahlhamburgerin dazu ein, Heiligabend zusammen mit anderen Alleinerziehenden und Alleinstehenden zu feiern. In seiner Laudatio sagte der Juror und Mitbegründer des Preises, Lars Meier vom Verein MenscHHamburg: „Während ganz Hamburg im Dezember das Fest der Liebe, Geselligkeit, Gemeinschaft, Freude, Einkehr und Überraschung feiert, sitzen viele Hundert Menschen einsam und allein gelassen zu Hause. Denn sie haben all das nicht. Die Initiative schafft hier auf kreative und liebevolle Weise Abhilfe.“

Sotheby’s – neue Dependance des Auktionshauses am Mittelweg

Sie ist eine ausgewiesene Expertin für moderne und zeitgenössische Kunst, die es liebt, am Puls der Zeit zu sein: Mit ihrer Frische und Tatkraft bereichert Stefanie Busold seit Mitte des Jahres das Team von Sotheby’s Deutschland. Jetzt eröffnete sie zusammen mit ihren Kolleginnen Julia Mundhenke und Elisabeth Bonse die neue Dependance des Auktionshauses am Mittelweg 21a. Seit 1979 residierte das Haus an der Tesdorpfstraße.

„Mit der neuen Location sind wir ab sofort sichtbarer im Stadtbild und für unsere Kundinnen und Kunden besser zu erreichen“, sagte Direktorin Busold. Die Kunsthändlerin und Rahmenvergolderin, die sich im Vorstand der Freunde der Kunsthalle und im Stiftungsvorstand des Ernst Barlach Hauses engagiert, ist exzellent in der Kunstwelt vernetzt. Das stellte die 61-Jährige gleich mit einem Coup unter Beweis: Am Donnerstagabend hatte sie den US-amerikanischen Künstler und Regisseur Robert Wilson zu Gast, dessen Stück „H – 100 Seconds to Midnight“ am Freitag am Thalia Theater Premiere feierte. Bei Sotheby’s sind bis zum 23. September 17 Kohlezeichnungen zu sehen, die Wilson parallel zu den Theaterproben anfertigte. Kuratiert hat die kleine, feine Ausstellung der Hamburger Sammler Harald Falckenberg.

Sänger Sasha stellt neue Show auf der Elbe vor

„This is my time“ heißt die Show, mit der Sasha ab Oktober auf Tour durch Deutschland und Österreich gehen wird. In dieser Woche hat er an den Landungsbrücken einen ersten Vorgeschmack gegeben. Scherzend, lachend und singend stellte er sich den Fragen von Journalisten und Publikum.

„Um so ein Programm zu starten, muss man einiges erlebt haben. Vor dem 50. Geburtstag geht das praktisch nicht“, sagt Sasha, der mit bürgerlichem Namen Sascha Röntgen-Schmitz heißt. Denn eins werde seine Show ganz sicher: persönlich. Dass er jetzt ein halbes Jahrhundert alt sei, störe ihn nicht – im Gegenteil: „Die Midlife-Crisis hatte ich schon mit 30.“ Am 9. und 10. November tritt Sasha­ in Hamburg auf, beide Shows sind lange ausverkauft.

22. Tourismuspolitischen Frühstück im Hotel Baseler Hof

Die Mobilität in der Innenstadt und die Tourismusströme waren das Thema beim 22. Tourismuspolitischen Frühstück im Hotel Baseler Hof an der Esplanade, auf dem Verkehrssenator Anjes Tjarks als Gastredner eingeladen war. „Hamburg ist eine attraktive Stadt und der Tourismus ein wichtiges wirtschaftliches Standbein. Die Konzepte von Mobilitätswende und einer autoarmen und lebendigen Innenstadt werden dazu beitragen, diese Anziehungskraft weiter auszubauen“, sagte der Grünen-Politiker. Als Ausrichter konnten Christina Block und Wolfgang Raike vom Tourismusverband Hamburg rund 40 Gäste begrüßen, darunter Dehoga-Präsident Michael Conrad, Citymanagerin Brigitt­e Engler und Hadag-Chef Tobias Haack.