Hamburg. Ein Unternehmer traut sich am Wasser und Fußball beherrscht die Gespräche. Die Hamburg-Kolumne über wichtige Köpfe der Stadt.

Wer sagt denn, dass man Glück nicht sehen kann: Bernhard Fischer-Appelt, Co-Gründer und Vorstand der Hamburger Agenturgruppe Fischer-
Appelt, und Medien-Fachfrau Zdenka Vesely haben am vergangenen Wochenende am Weißenhäuser Strand geheiratet und ein rauschendes Fest gefeiert. Getraut wurde das Paar von Thies Gundlach, Vizepräsident des Kirchenamts der Evangelischen Kirche Deutschlands und vielen Hamburgern als ehemaliger Pastor in St. Johannis in Harvestehude bekannt.

Auch für Töchterchen Tony war es ein besonderer Tag. Sie wurde getauft. Bis tief in die Nacht vergnügte sich die Hochzeitsgesellschaft auf dem historischen Schlossgut am Ostseestrand. Unter den Gästen waren zusammen mit Lebenspartner Thies Gundlach die Fraktionschefin der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, Hochbahn-Chef Henrik Falk mit Frau Steffi und Fotograf Anatol Kotte. Fischer-Appelt steht übrigens auch beruflich vor einem Aufbruch.

Der 52-Jährige wechselt für ein Jahr als Gastwissenschaftler ans Weatherhead Center for International Affairs der Harvard University in Boston. Im Rahmen eines Forschungsprojektes will er untersuchen, welchen Einfluss neue Softwareentwicklungen und digitale Kommunikationsformen wie die sozialen Medien auf Gesellschaft und Politik haben. Ehefrau Zdenka und die beiden Kinder Henry (8) und Tony (2) kommen mit in die USA. So ganz kann der Ehemann, Familienvater und Unternehmer allerdings doch nicht vom Chefsein lassen. Parallel zum Forschen will er seinen Aufgaben an der Spitze der 1986 gegründeten Agentur weiter nachgehen und vor allem die Internationalisierungsstrategie vorantreiben.

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Selten so viele starke Frauen auf einem Haufen gesehen. Nein, wir sind in keinem Bodybuilding-Studio, sondern im Curiohaus. Dort wurde Donnerstag- abend der „Emotion“-Award für starke Frauen verliehen. „Eine starke Frau kann mit Krisen umgehen und lässt sich nicht unterbuttern“, sagte Monica Lierhaus, die sehr traurig über das WM-Aus der Deutschen war: „Zum Heulen.“ Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste fand es erstaunlich, wie wenig Männer auf der kurzweiligen Veranstaltung auftauchten und hatte eine gute Idee: „Auf den Sport-Events sind meistens nur Männer, die sollten wir mit dem Emotion-Award zusammenlegen, dann hätten wir die richtige Mischung.“ Schauspielerin Wolke Hegenbarth erfreute sich am Gesamtbild der Gäste: „Alle sind so bunt, was für ein positiver Abend.“

Die Jury hatte sechs Preisträgerinnen ausgewählt; eine besondere Auszeichnung erhielt Prof. Regina Ziegler, die für ihr Lebenswerk geehrt wurde. 500 Filme hat Ziegler, die von Laudatorin Bärbel Schäfer als „Löwenmutter und Filmflüsterin“ bezeichnet wurde, produziert, ihre Produktionsfirma gründete sie 1973 in einer von Männern dominierten Branche. „Ich wurde oft gefragt, wie es mir im Haifischbecken so ergangen ist“, sagte Ziegler. „Und ich habe festgestellt: Die meisten Haie haben gar keine Zähne.“ Johannes B. Kerner moderierte den Abend trotz Hitze cool und unterhaltsam: „Ich habe den Zeitpunkt des Sakko-Ausziehens verpasst.“

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Alle reden über Fußball! Auch beim Zukunftsforum der BAT Stiftung für Zukunftsfragen und des Hamburger Abendblatts, unter anderem mit Bürgermeister Peter Tschentscher, Thomas Straubhaar und Christi Degen, drehte sich alles ums runde Leder. Nur die Hamburgische Bürgerschaft konnte sich nicht durchringen, ihre Sitzung am Mittwoch zu verschieben – eine seltsame Allianz aus AfD, Linkspartei und FDP verhinderte eine Verschiebung. CDU-Fraktionschef André Trepoll versuchte eine spöttische Erklärung: „Die AfD findet, eine Elf mit Özil und Boateng ist nicht unsere Nationalmannschaft. Die Linke würde nur bei Nordkorea zugucken und jubeln. Und die FDP versteht nichts von Fußball, obwohl sie mit Doppelspitze spielt.“

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Der erste Eintrag ins Goldene Buch der Stadt, den Peter Tschentscher aus der Chef-Perspektive erlebte, ausgerechnet mit einem Gast aus dem Bereich der Kultur? Wenn das mal kein schönes Omen ist. Eine halbe Stunde verspätet öffnete sich allerdings erst die Tür, als Tschentscher mit der weltberühmten Pianistin Martha Argerich erschien. Die Autogramm-Minute selbst hatte so ihre Tücken. Von hinten links machte Tschentscher sanft-freundliche Formulierungsvorschläge.

Beim Datum allerdings kam sein Einsatz einen Hauch zu spät – Argerich hatte unter „Eine große Ehre, in Hamburg zu Gast zu sein!“ bereits die fast richtige 26 zu Papier gebracht und korrigierte sie, halbwegs, zur 27. Damit ist nun auch Argerich Teil der hamburgspezifischen Schreibfehler-Tradition bei musikalischen Daten: Auf der Telemann-Gedenktafel neben dem Rathaus-Eingang ist dessen Todesjahr 1767 auch erst im zweiten Anlauf gelungen. Mit dabei: Kultursenator Carsten Brosda und Symphoniker-Intendant Daniel Kühnel. Letzterer hatte es geschafft, die Musikerin für ein gut einwöchiges Festival mit vielen Freunden in die Laeiszhalle zu holen. Grund genug für Tschentscher, die Ehre ihrer Anwesenheit in der aufblühenden Musikstadt zu betonen.

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Zehn Jahre ist das Radsportteam Weisser Ring alt. Das besondere Jubiläum hat die Truppe aus sportbegeisterten Hamburger Polizisten im Anglo-German Club gefeiert. Um zu gratulieren, kam unter anderem US-Generalkonsul Richard Yoneoka, ein begeisterter Radsportler. Auch Polizeipräsident Ralf Martin Meyer und Unternehmer Albert Darboven waren dabei. Das neueste Projekt der rund 80 Teammitglieder ist eine 1000 Kilometer lange Tour von Hamburg bis nach Dresden. Sie startet am 25. August vor der Elbphilharmonie.

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Vier Tage lang feiert Anton Birnbaum, Manager vom Luxushotel Le Méridien an der Alster, seine Hochzeit mit Fabian Schwaiger. Seit neun Jahren kennen sich die beiden Österreicher, die schon nach zwei Wochen zusammengezogen waren, und die nun ihre Traumhochzeit akribisch vorbereitet hatten. Geheiratet wurde am Freitag im Bezirksamt Eimsbüttel. Der Höhepunkt der Festivitäten, dazu gehörte auch eine Alsterrundfahrt, ist am Sonnabend die Party mit 100 Gästen im Szenerestaurant Die Bank an den Hohen Bleichen. Die Flitterwochen verbringen beide in den USA.

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Große Ehre für ein Hamburger Stifterpaar: Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank hat in dieser Woche Astrid und Dr. Wolfgang Hiege mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Das Ehepaar setzt sich seit zwölf Jahren für die Förderung der Hautkrebsforschung ein. Den Anstoß dafür gab ein Schicksalsschlag: Das Paar verlor 2005 seine Tochter Fleur, die im Alter von nur 32 Jahren am schwarzen Hautkrebs starb. Daraufhin gründete die Familie die Hiege-Stiftung gegen Hautkrebs, die seit 2006 über 1,1 Millionen Euro in die Erforschung dieses Krebsleidens an herausragende Forscher vergeben hat.

„Wir freuen uns über die Auszeichnung sehr und möchten uns bei allen Unterstützern bedanken, besonders bei den hervorragenden Ärzten unseres Kuratoriums, ohne die unsere Stiftung nicht die Bedeutung erreicht hätte und ohne die wir diese Auszeichnung nicht erhalten hätten“, sagte die Stifterin Astrid Hiege bei der Verleihung im Turmzimmer des Rathauses. Unter den Gästen waren auch Prof. Michael Göring, Vorstandsvorsitzender der Zeit-Stiftung Ebelin, und Gerd Bucerius, und Horst Rahe, geschäftsführender Gesellschafter der Deutschen Seereederei GmbH. Mit dabei waren auch Prof. Christoffer Gebhardt, Leiter des Hauttumorzentrums am UKE, und Dr. Kristian Ludwig, Regionalleiter Norddeutschland bei Ernst&Young.

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Ihre Lebensgeschichte rührte alle Zuhörer: Sylvia Pille-Steppat war einst Hamburgs schnellste Marathonläuferin. Multiple Sklerose beendete dann ihre Langstreckenkarriere, doch die Architektin gab ihre sportlichen Träume nie auf – jetzt zählt sie zu Deutschlands erfolgreichsten paralympischen Ruderinnen. Von ihren Wettkämpfen, aber auch von bitteren Erfahrungen als Rollstuhlfahrerin, berichtete Sylvia Pille-Steppat bei den „Stadtgesprächen“, dem zehnten Gesprächsabend über Inklusion auf Einladung des Förderkreises der Stiftung Alsterdorf.

Diesmal ging es um das Thema Barrierefreiheit in Hamburg. Die Sportlerin kritisierte, dass die Fahrstühle an den U- und S-Bahn-Stationen oft ausfallen würden. Zudem gäbe es in vielen Restaurants nur im Keller Toiletten. Auch Bernd Kritzmann, der an der HafenCity Universität als Professor 5000 Architektur-Studenten ausbildete, sagte, dass Hamburg noch viel tun müsse, um das Leben von Menschen mit Behinderung zu erleichtern. Hanns-Stephan Haas, Vorstandschef der Stiftung Alsterdorf, bekannte, dass man auch im eigenen Haus Fehler gemacht habe.

So sei das Kopfsteinpflaster auf dem Marktplatz zwar ansehnlich gewesen, jedoch für Rollstuhlfahrer denkbar ungeeignet. Oberbaudirektor Franz-Josef Höing nannte das Thema günstiger Wohnungsbau eine der größten Herausforderungen seiner Amtszeit: „Wir müssen alles dafür tun, dass Hamburg auch für Normalverdiener bezahlbar bleibt.“ Organisiert wurde die Veranstaltung von den Strasburger Kreisen.

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In Rothenburgsort ging es zwei Tage lang um die Wurst – und um andere leckere Dinge. Beim We-are-food-Festival diskutieren die kreativsten Köpfe der Food- und Medienszene, wie Philipp Westermeyer oder Prof. Peter Kabel, über die Trends und die Zukunft der Branche. Regionalität, Transparenz und eine kurze Zutatenliste bleiben bei den Kunden beliebt, neu ist das sogenannte Storytelling: Aufmerksamkeit erhält nur das Lebensmittel, das eine Geschichte erzählt, um sich von den durchschnittlich 18.000 Produkten in einem Supermarkt abzuheben. Foodboom-Gründer Sebastian Heinz und Hannes Arendholz sorgten natürlich für reichlich Verpflegung; man konnte seinen eigenen Senf machen oder mal einen Weißwurst-Burger probieren. Die Herren wurden kostenlos rasiert, „damit kein Bart beim Essen stört“, wie der Barbier aus St. Pauli erklärte.