St. Pauli. Für Drew Sarich war es mal wieder eine Premiere. Der gefeierte Rocky-Darsteller aus dem Operettenhaus stieg erstmals für „Boxschool“ sozusagen in den Ring. „Ich bin begeistert von diesem Projekt, mit dem Kinder und Jugendliche in Hamburg in den Schulen das Boxen lernen können“, sagte der amerikanische Musical-Darsteller, als er beim Boxschool-Nachmittag im Blockbräu an den Landungsbrücken von 180 Jugendlichen umringt wurde, bereitwillig Autogramme gab und viele Fragen beantwortete.
„Ich weiß, wie sehr die Musik mein Leben gerettet hat“, sagte der 38-jährige Songwriter, der zuletzt das Album „Silent Symphony“ veröffentlicht hat. „Und das gleiche gilt auch für den Sport.“ Der Verein Boxschoool bietet mittlerweile in 18 Hamburger Schulen 24 pädagogische Box-Kurse an, um so bei den Schülern Aggressionen abzubauen, Werte zu vermitteln und ihnen zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen. „Der Sport fördert den Teamgeist und hilft den jungen Menschen, sich Ziele zu setzen“, sagte Drew.
Initiator und Vorsitzender von Boxschool ist Olaf Jessen. In seinem Hankook-Sportcenter hat er die Rocky-Darsteller für den Musical-Ring im Operettenhaus fit gemacht. Sie kommen weiterhin zweimal in der Woche zum Training nach Stellingen. „Je besser wir Olaf und seine Frau Susanne kennengelernt haben, desto mehr wollten wir für die beiden tun“, sagte Drew. Und so haben er und seine beiden Bühnenkollegen Gino Emnes („Apollo Creed“) und Wietske van Tongeren („Adrian“) sofort zugesagt, bei der traditionellen Jahresfeier mitzumachen, um den Jugendlichen eine Freude zu bereiten. Genau wie Profi-Boxer Jack Culcay und Kickbox-Weltmeister Dima Weimer. „Ich bin stolz, dabei sein zu können“, sagte Drew, der sich mit intensivem Box- und Krafttraining, täglichen Läufen sowie der richtigen Ernährung auf seine körperlich bisher anspruchsvollste Rolle vorbereitet hat. Im November 2012 feierte das Musical auf dem Kiez Premiere, bereits nach einem Jahr hatten knapp eine halbe Million Besucher Rockys Ringkämpfe bejubelt.
Dass so ein Bühnenerfolg mit ganz viel Arbeit verbunden ist, hat Drew Sarich den boxenden Schülern auch vermittelt. „Das geht nicht von selbst, auch wenn das viele junge Menschen glauben.“ Am Ende gab es noch ein Gruppenfoto und einen Handschlag für jeden Jugendlichen. „Ich weiß sehr genau, wie gut es sich anfühlt, wenn man sagen kann: ‚Hallo, ich bin so wichtig, dass jemand mit mir spricht.“‘