Salon-Inhaberin Felicitas Bachmann erklärt zum Start der Hamburger Ballsaison Modetrends und sagt, was auf dem Parkett 2011 gar nicht geht.
Harvestehude. "Darf ich bitten?" - keine Frage wird wohl auf einem rauschenden Ball häufiger gestellt. Außer vielleicht: "Wer hat diese glamouröse Robe entworfen?" Denn was wäre ein glanzvoller Abend in festlichem Ambiente ohne einen Hingucker-Auftritt.
Zurückhaltung heißt dabei allerdings in Hamburg traditionell die Devise. "Im Süden Deutschlands oder auch auf dem Wiener Opernball dürfen die Kleider gern etwas üppiger und weit ausgestellt sein", sagt Felicitas Bachmann, Inhaberin des Abend- und Brautmodengeschäfts Salon am Klosterstern. Dort kaufte schon Designerin Jette Joop regelmäßig ein. Zu den Stammkundinnen gehören auch die Fernsehmoderatorinnen Barbara Schöneberger, Sandra Maahn und Judith Rakers sowie die Schauspielerinnen Natalia Wörner und Nina Bott.
Für die anstehende Ballsaison in der ersten Jahreshälfte rät Modeexpertin Felicitas Bachmann zu Kleidern mit Pailletten und asymmetrischen Schnitten. "Hollywood-Schauspielerin Eva Longoria trug neulich erst aufwendige Paillettenkleider von Jenny Peckham", sagt die Fachfrau. Die Robe dürfe ruhig etwas opulent sein und glitzern. Gefragt sind in dieser Saison auch Federn - als Schmuck in der Frisur oder auf der Jacke. Als Trendfarbe wird Lila nun endgültig abgelöst. "Die Zeiten sind vorbei. Stattdessen sind hauttöne angesagt", sagt die Expertin. Muschel- und Pudertöne seien jetzt neben einem kräftigen Nacht-oder Royalblau Trend.
Bei der Auswahl des Schmucks komme es auf eine puristische Haltung an. Zu viel lenke vom Ausschnitt des Kleides ab. Wer nicht ganz verzichten möchte, könne zum Beispiel einen schicken Ring oder ein ausgefallenes Armband tragen.
Und was sind die absoluten "No-Gos"? "Ungeputzte, abgetragene Schuhe", sagt Bachmann, "und Abendkleider, die bodenlang getragen werden sollten, aber zu kurz sind." Ebenso wichtig sei gut sitzende Wäsche, gerade unter leichten Stoffen wie Seide, die auch im Trend liegt. Damit es keine Abdrücke gibt, empfiehlt die Fachfrau, "seamless" (nahtlose) Wäsche zu tragen.
Entweder auf hohen Hacken oder flachen Schuhen werden Rumba, Foxtrott und Wiener Walzer getanzt. Damit die lange Tanznacht nicht zur Qual wird, gibt es nach wie vor keinen besseren Rat, als die Schuhe vorher zu Hause einzulaufen. Und wenn sich dann doch eine unangenehme Blase ankündigt, sollte Frau unbedingt Gel-Blasenpflaster in ihrer Handtasche haben.
Weil Ball-Spezialistin Felicitas Bachmann schon seit 16 Jahren Kunden berät, weiß sie auch: "Wenn man einen Fleck auf der teuren Abendgarderobe hat, dann nicht reiben, sondern nur leicht tupfen." Zur Not könne auch die Stola den Fleck bedecken. An dem Fleck stören solle man sich aber nicht, sondern lieber der Aufforderung des nächsten Herrn zum Tanzen nachkommen. "Darf ich bitten?" ist schließlich die wichtigste Frage.