Die 34 Jahre alte Moderatorin schildert ihr Leben als Kind türkischer Eltern in Deutschland: “Ich wollte den Migranten aus der Statistik befreien.“
Uhlenhorst. Sie ist eine der ersten türkischstämmigen Moderatorinnen im deutschen Fernsehen. Und seit einigen Tagen ist Nazan Eckes, 34, auch noch Autorin. "Guten Morgen, Abendland" heißt ihr erstes, sehr persönliches Buch. Darin geht es - passend zur Integrationsdebatte - um die Geschichte eines Mädchens mit türkischen Eltern in Deutschland. Ihre eigene Geschichte. "Ich habe schon vor anderthalb Jahren angefangen zu schreiben und bin froh, dass ich damals noch nicht wusste, dass das Thema heute so aktuell sein würde", sagte Nazan Eckes gestern im Hotel Atlantic vor ihren Auftritten bei "DAS!" im NDR Fernsehen und im Hamburger Presseclub.
"Ich wollte den Migranten aus der Statistik befreien", sagte sie schmunzelnd. Wie das Tagebuch eines Mädchens liest sich ihr Buch, mit Erinnerungen an Konflikte in ihrer Schulzeit, Familienurlaube in der Türkei und an die "Schweinefleisch-Frage". Heute isst Nazan Eckes übrigens am liebsten Rindsrouladen, nach deutschem Rezept von ihrer Mutter zubereitet.
"Ich bin ein extremes Mama- und Papakind", erzählte sie lachend. "Wann immer es geht, verbringe ich Zeit mit meiner Familie." Oder mit ihrem Freund, dem Künstler Julian Khol. Der Österreicher "lernt gerade Türkisch", wie sie erzählt, er mache es großartig. "Wir bauen dabei verrückte Eselsbrücken, damit klappt es sehr gut." Sie strahlt und sagt, wie sehr sie sich freue, in Hamburg zu sein, hier, wo sie ihre ersten Schritte vor der Fernsehkamera bei RTL Nord machte. "Ich habe mich in die Stadt verliebt, würde jetzt am liebsten um die Alster joggen", sagt sie. Heute geht es wieder zurück nach Köln, die Stadt, in der sie geboren wurde.