Zur der Feier lud Karen E. Johnson mehr als 400 Gäste in das US-Konsulat. Auch Hamburgs Justizsenator Till Steffen kam zu den Fest.
Hamburg. Es war nicht nur ein Ausflug auf das Gebiet der Vereinigten Staaten von Amerika, sondern auch ein sommerliches Familienfest. Persönlichkeiten wie Justizsenator Till Steffen (GAL), Messechef Bernd Aufderheide und der polnische Generalkonsul Andrzej Osiak ließen ihre Berufe für ein paar Stunden Berufe sein und zeigten sich als Familienväter, die mit ihren Liebsten einen Sonntagnachmittag verbringen.
Hamburgs Blue-Angels-Cheerleader, Square Dancer sowie ein High-School-Basketballspieler aus Maryland brachten amerikanisches Flair an die Alster. Und auch die Comicfigur Batman mischte sich unter die Gäste.
Mit amerikanischen Fähnchen war das US-Konsulat geschmückt, genau wie das weiße Festzelt. Rote, weiße und blaue Luftballons wehten auf den Stehtischen. Von blauen und roten Plastiktellern gab es Hamburger und Würstchen. Very amerikanisch.
Zum 234. Unabhängigkeitstag hatte die US-Generalkonsulin Karen E. Johnson geladen. Schon zum dritten Mal begrüßte sie mehr als 400 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Kultur - und es war zum letzten Mal, denn sie wird im August die Hansestadt verlassen. "Natürlich bin ich etwas traurig, dass meine Amtszeit hier zu Ende geht", sagte Karen Johnson, aber die US-amerikanische Flagge werde noch lange an der Alster wehen. Sie freue sich, wieder nach Hause, nach Virginia, zu kommen. Als Nächstes wird die 61-Jährige im Außenministerium in Washington tätig sein. "Ich weiß, in Hamburg sagt man Tschüs, doch so weit ist es jetzt noch nicht. Ich freue mich darauf, mit Ihnen die Unabhängigkeit zu feiern", sagte sie in ihrer Begrüßungsrede. Und weil der 4. Juli in den Staaten mit der Familie gefeiert wird, waren auch ihr Mann Mike Mitchell und zwei ihrer drei Kinder anwesend. Tochter Kate, 24, kam dafür aus Genf und Peter, 35, aus Dubai angereist. Ihr Sohn Matthew, 33, blieb in Washington.
Auch Niedersachsens Familienministerin Aygül Özkan kam in Begleitung ihres Sohnes Sinan, 8, der allerdings, während sich seine Mutter mit der Generalkonsulin Chinas, Chen Hongmei, über Erfahrungen als Mutter und in der Politik austauschte, lieber die Süßigkeit Jelly Beans naschte.
"Ich finde dieses Fest ganz toll, da man hier seine Kinder mitbringen kann", sagte Özkan, die zusammen mit ihrem Sohn einen Wissenstest über die USA gemacht hatte. Die Fragen seien teilweise ganz schön schwer gewesen. Da passt es gut, dass sie nächstes Jahr ihren Urlaub unter anderem in New York verbringen wollen und vor Ort die Defizite verbessern können.
Generell sind die USA ein beliebtes Reiseziel der Hamburger Gesellschaft. Karin Koll, Vizepräsidentin des Hamburg Consular Women's Clubs, reiste schon oft mit ihrem Mann Erhard dorthin. Am besten gefällt ihr der Staat Oregon, weil es dort noch so "ursprünglich" sei. Auch Messechef Bernd Aufderheide, der amerikanische Geschichte studierte, war schon öfter mit seiner Familie im Urlaub in den USA. Nächstes Jahr wollen sie den Westen mit dem Wohnmobil erkunden. Auch er brachte zum Fest seine Frau Martina und Sohn Robert mit. Der Zwölfjährige mochte vor allem die runden Schoko-Cookies.
Noch zu klein für Süßes ist der drei Monate alte Sohn Nikolas von Justizsenator Till Steffen. Er schlummerte lieber an Papas Brust. Seine Frau Heike Opitz kümmerte sich um den älteren Sohn Konstantin, 3, der ein Würstchen verspeiste. Nächstes Jahr wollen sie sich unter anderem San Francisco anschauen.
Ebenfalls angelockt vom "amerikanischen Spektakel" kam der polnische Generalkonsul Andrzej Osiak mit seiner Frau Agnieszka und ihren vier Kindern vorbei. "Es ist eine gute Gelegenheit, etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen", sagte er, bevor er wieder zurück ins Konsulat musste. Denn dort konnten die Polen, die in Hamburg wohnen, an der Stichwahl zur Präsidentschaftswahl teilnehmen. Doch vorher verriet er noch mit einem breiten Grinsen: "Hier darf ich mal Cola trinken, das verbietet mir meine Frau sonst immer."