Zum 85. Geburtstag gaben Senat und Bürgerschaft einen Empfang für die Hamburger Ehrenbürgerin. Einladung ins Gästehaus am Feenteich.
Hamburg. Das Wetter war am Freitagmittag eindeutig besser als im November. Allein deshalb freute sich Hannelore Greve, ihren 85. Geburtstag, der schon im November war, nun erst richtig zu feiern. Die Hamburger Ehrenbürgerin wurde von Senat und Bürgerschaft ins Gästehaus des Senats an der Schönen Aussicht geladen – ihr zu Ehren wurde ein feierliches Mittagessen veranstaltet.
Die Gäste durfte Greve selbst auswählen. Sie ließ neben ihren drei Töchtern Waltraut, Eva-Maria und Annelie und deren Familien auch Weihbischof Hans-Jochen Jaschke sowie Elmar Lampson, Präsident der Hochschule für Musik und Theater, Heimo Reinitzer, Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg, sowie Hermann Rauhe, Ehrenpräsident der Hochschule für Musik und Theater, und Jost Deitmar, Direktor des Hotel Louis C. Jacob, die Ehre zuteil werden.
Und alle waren begeistert, nicht nur von der wunderschönen Villa am Feenteich, sondern auch von der Jubilarin selbst und ihrer langen Ehe und Partnerschaft mit Ehemann Helmut Greve. „Ich kenne kein Ehepaar, das so toll kooperiert“, sagte Rauhe, der die beiden schon viele Jahre durch ihr mäzenatisches Wirken kennt. „Sie treffen jede Entscheidung gemeinsam, und die Musikhochschule wäre heute ohne die beiden nicht das, was sie ist.“ Das Ehepaar Greve spendet seit Jahrzehnten für Projekte der Stadt Hamburg, im Bereich der Wissenschaft waren es die zwei Flügelbauten zur Erweiterung der Universität, in der Musikhochschule finanzierten sie unter anderem den Bau der neuen Bibliothek und die Restaurierung der alten Bibliotheksräume. Dazu kommen unzählige weitere Projekte im sozialen Bereich. „Ich bin immer wieder überrascht, was das Paar auch im Verborgenen macht und dabei immer voll mit dem Herzen dabei ist.“
Neben der Ehrenbürgerwürde sind auch deshalb beide Ehrensenatoren der Universität Hamburg und tragen das Große Bundesverdienstkreuz. Gestern waren Hannelore und Helmut Greve mehr Privatleute, die Töchter begrüßten „Mami und Papa“ mit zwei Küsschen, Freunde lobten das schwarze Samtkleid mit glitzernden Punkten, die feschen Pumps und tiefroten Fingernägel Greves. Was ist eigentlich das Rezept der 85-Jährigen, noch so vital zu sein? „Natürlich das Geschäft“, sagte Hannelore Greve und meint damit ihr Geschäft in der CityNord. „Jeden Mittag, wenn ich beim Friseur war, gehe ich bis abends hin.“ Man müsse fit bleiben, denn sonst schaffe man es nicht, den unzähligen Einladungen folgen zu können. „Außerdem schwimmen wir jeden Abend in unserer Schwimmhalle im Haus, da treibt mein Mann mich immer an.“
Sowieso, ihr Mann Helmut ist immer an ihrer Seite. Galant reichte er ihr den Arm zum Treppenhinaufsteigen und nahm ihr das Sektglas ab. Hannelore ist die Frau seines Lebens. „Wissen Sie, wir haben 1944 beim Kanonendonner geheiratet“, sagte Helmut Greve, „seitdem war ich immer treu und wir hatten nie Auszeiten.“ Und gibt es nach fast 68 Jahren Ehe neben der wertvollen Treue noch materielle Geburtstagsgeschenke? „Ich habe ihr eine ganz besondere Uhr geschenkt“, verriet Greve flüsternd.
Nach einem Sektempfang zog sich die Festgesellschaft in den Salon zurück, hier wurde zum Mittagessen Samtsuppe von Heidekartoffeln mit Büsumer Krabben, Lammschnitzel mit Rosmarin und Crème brûlée von weißer Schokolade mit marinierten Birnenspalten gereicht. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit hielt im Namen der Bürgerschaft auf dem gemeinsamen Fest von Senat und Bürgerschaft die Festrede. „Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Sie noch viele gemeinsame Jahre mit Ihrem Ehemann bei bester Gesundheit verbringen werden. Hamburg ist stolz darauf, dass wir Sie beide in unserer Mitte wissen.“