Im vollbesetzten Michel fand heute das “Festival der 1000 Stimmen“ statt. Sehen Sie bei uns exklusiv das komplette Konzert als Aufzeichnung.
Wenn Kinder den Ton angeben ... kommt auch bei den Erwachsenen Freude auf. Und so stimmten am Sonnabend Nachmittag im Michel Groß und Klein lustvoll in den Choral der Freude ein. „Es tönen die Lieder“, schallte es durch das wie immer bis auf den letzten Platz besetzte Kirchenschiff, „der Frühling kehrt wieder.“ Dieser Einklang hatte diesmal eine ganz besondere Note, nicht nur weil das „Festival der 1000 Stimmen“ zum 20. Mal zelebriert wurde.
Seit der Ouvertüre 1992 gehört es zum guten Ton, dass der Gesamterlös der Veranstaltung jenen zugute kommt, die weniger auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Wie schon im Vorjahr fließt das Geld der Aktion „Hände für Kinder“ zu. Mitten im Grünen, im Neuen Kupferhof im Duvenstedter Brook, wird schwer behinderten Kindern ein liebevolles Kurzzeitzuhause geboten. Auch damit Eltern und Geschwistern ein Moment zum Innehalten und Durchatmen beschwert wird. In zwei Jahrzehnten „Kinder singen für Kinder“ kam bisher mehr als eine Viertel Million Euro für sinnvolle, wohltätige Zwecke zusammen.
„Wenn Kinder singen, öffnet sich der Himmel“, zitierte Rolf Zuckowski ein spanisches Sprichwort, das passender nicht sein konnte. Der Hamburger Liedermacher zeigte nicht nur als Schirmherr Herz, sondern war auch mit seinem Chor „Die Jungs“ präsent. Zuvor hatte der Gastchor „Gospel Train“ mit 80 Jugendlichen zwischen 16 und 20 Jahren der Stadtteilschule Harburg mit seiner guten Laune angesteckt. Weiterhin waren in der Hauptkirche mit Sangeskunst und jeder Menge Spaß dabei: der Kinderchor der Japanischen Schule, „StimmenWI.Rbel“ aus Winterhude, die Deerns und Buttjes der Staatlichen Jugendmusikschule, 70 Kinder aus der Oberstadt Geesthacht, die Zehn- und Elfjährigen des Gymnasiums Schenefeld sowie 180 Kinder des The Young ClassX Chors unter Leitung Peter Schuldts. Das Jubiläumsfest wurde live auf abendblatt.de übertragen.
„Es ist grandios, wir hätten dopppelt so viele Karten verkaufen können“, sagte Michel-Hauptpastor Alexander Röder, der gewohnt temperamentvoll durch das Programm führte. Er erntete lang anhaltenden, herzlichen Beifall, als er zu Renate Schneider vom Hamburger Abendblatt sagte: „Herzlichen Dank für so viel Herz.“ Die gute Seele des Vereins „Kinder helfen Kindern“ hatte das Chorfestival vor 20 Jahren ins Leben gerufen. Zwar zieht sich die nimmermüde Streiterin für die Schwächeren unserer Gesellschaft im Juni aus der Organisationsspitze zurück, doch wird sie hoffentlich auch zukünftig ihre Stimme erheben – nicht nur im Michel.
Darauf setzen auch die Mitglieder des Lions-Clubs Hamburg-Hoheneichen unter Regie von Hans-Peter Schmitz-Dedert, die von Anfang an Partner der hilfreichen Aktion sind und auch diesmal Butterkuchen, Obst und Getränke an die mehr als 1000 Chorkinder austeilten. „Wie schön, dass du geboren bist“, hallte es voller Freude durch das Gotteshaus. „Lasst den Michel klingen, dass Ihr’s nie vergesst.“
Und so geschah es dann auch.