Nach Smoothies aus Obst sind jetzt zum Entgiften grüne Vitamindrinks angesagt. Bei den Zutaten gibt es kaum Grenzen. Hollywood-Stars oder Models schwören auf diese gesunden Drinks.
Mehr Sport, weniger Schokolade. Mehr Obst und Gemüse, weniger Alkohol. Vor Mitternacht einschlafen und nicht bis zum frühen Morgen im Internet surfen. Zu Hause frühstücken und nicht Kaffee und Franzbrötchen auf dem Weg ins Büro verschlingen. Zu Beginn eines Jahres sind die Vorsätze groß und mächtig, bewusster zu leben, gesünder zu essen und mehr auf den Körper zu hören. Es ist Zeit zum Entgiften – Detox ist das Schlagwort. Und Smoothies gehören unbedingt dazu.
Geschmeidige Getränke
Diese sämigen und cremigen Getränke sind schon seit einigen Jahren sehr beliebt. Der Name leitet sich vom englischen „smooth“ ab, was „geschmeidig“ heißt. Diese Konsistenz entsteht dadurch, dass bei Smoothies im Gegensatz zum Saft die gesamten Früchte verarbeitet werden. Lediglich Kerne und harte oder dicke Schalen der Früchte werden nicht mit verwertet. Wer es besonders cremig mag, gibt noch Joghurt dazu.
Obst und Nüsse
Was gehört in einen Smoothie? Alles, was schmeckt und frisch ist, nur in Ausnahmefällen sollten die Zutaten aus dem Tiefkühlfach stammen. Obst und Gemüse, Nüsse und Trockenfrüchte, der Fantasie sind fast keine Grenzen gesetzt: Banane und Kiwi, dazu etwas Honig und Eiswürfel. Oder ein Beerencocktail mit Roter Bete und Mango. Oder Karotten, Orangen und Kokoswasser.
Weder in Deutschland noch in den Vereinigten Staaten gibt es eine lebensmittelrechtliche Definition, welche Getränke als Smoothie bezeichnet werden dürfen und welche nicht. Grundsätzlich dürfen alle Zutaten verwendet werden, die lebensmittelrechtlich zulässig sind. Der Verbraucher darf jedoch nicht getäuscht werden, wenn er im Kühlregal zu einer fruchtigen Flasche greift. Obstsorten, die auf dem Etikett eines Smoothies (auf der Vorderseite) in Wort oder Bild erscheinen, müssen einen „überwiegenden“ Teil des Produktes ausmachen.
Grün liegt im Trend
Grün ist die Hoffnung auch für gesunde Lebensweise. Und deshalb sind grüne Smoothies zur Zeit sehr angesagt. Hollywood-Stars wie Gwyneth Paltrow oder das deutsche Model Lena Gercke, die Freundin von Fußball-Weltmeister Sami Khedira, schwören auf diese Drinks. Das in grünen Gemüsesorten enthaltene Chlorophyll soll Giftstoffen im Körper entgegenwirken, Entzündungen vorbeugen und den Darm reinigen können.
Die US-Ernährungsberaterin Kimberly Snyder empfiehlt den „Glowing Green Smoothie“. Ein halber Liter davon liefert rund 13 Gramm wertvolle reinigende Ballaststoffe. Snyder meint, der Vitaminmix lasse ihren Teint strahlen, erhalte die Haare gesund und gebe ihr das Gefühl, wie auf Wolken zu schweben.
Und so wird’s gemacht: 270 Gramm Spinat, 500 Gramm Romanasalat, zwei mittelgroße Selleriestangen, eine Banane sowie ein Apfel und eine Birne, jeweils entkernt, werden klein geschnitten. Salat und Spinat kommen mit 500 Milliliter sehr kaltem Wasser in den Mixer und werden niedertourig zerkleinert, damit die Zellwände beim Grünzeug wirklich gründlich aufgebrochen werden. Danach wird der Mixer allmählich hochgeschaltet, es kommen je nach Geschmack noch Kräuter wie 30 Gramm Petersilie oder Koriander mit Stängel dazu. Erst dann sollten Sellerie, Apfel und Birne in den Mixer gegeben werden, zum Schluss die Banane und Zitronensaft nach Geschmack. Da Obst aus Einfachzuckern und Wasser besteht, können hier die Inhaltsstoffe schneller aufgespalten werden.
Auch Mangold, Kopfsalat, Rucola, Grün- und Rosenkohl, Kohlrabiblätter und Möhrenkraut, grüne Gurke, Avocado, Pfefferminze und Küchenkräuter wie Basilikum oder Zitronenmelisse können in den grünen Smoothie wandern. Und natürlich frische Kräuter im Frühling und Sommer, zum Beispiel Brennnessel, Löwenzahn, Giersch oder Tannenspitzen. Man muss allerdings darauf achten, dass die Pflanzen nicht giftig sind wie etwa Efeu oder Eisenhut. Wem das Getränk zu bitter ist, der kann mit Agavendicksaft nachsüßen.
Der Smoothie sollte zu 50 bis 70 Prozent Obst enthalten, den Rest liefert dann das Grünzeug. Der flüssige Mix hält sich maximal drei Tage in einem geschlossenen und sauberen Gefäß im Kühlschrank. Danach sind auch die meisten Inhaltsstoffe verflogen.
Auch zum Abnehmen
Grüne Smoothies sollen nicht nur den Körper reinigen können, es wird ihnen auch eine diätetische Wirkung nachgesagt. Denn obwohl die Drinks sehr satt machen, enthalten sie nur wenige Kohlenhydrate, so dass sie bereits bei einigen Diäten zum Abnehmen empfohlen werden. Die Süße der enthaltenen Früchte soll zudem den Heißhunger auf Süßigkeiten verringern können. Einige Wissenschaftler und vor allem Zahnärzte warnen allerdings vor dem Genuss von zu vielen Smoothies. Zucker und Säure in dem Getränk können die Zähne schädigen.
Aber alle Vitamine, Ballaststoffe und Spurenelemente nützen nichts, wenn der Mixer schlapp macht. Das Gerät muss einen leistungsfähigen Motor haben. Einige Mixer haben eine eigene Smoothie-Einstellung. Wenn das Gerät Eis crushen kann, ist es auch Smoothie-tauglich. Ein Pürierstab sollte nicht benutzt werden. Der wird bei längerem Betrieb zu warm und schadet so den Vitaminen.
Ob grün, gelb oder rot – Smoothies liefern Vitamine und Spurenelemente, sind gesund und sorgen für große Abwechslung auf dem Speiseplan. Und ganz nebenbei kommen so Obst und Gemüse ins Kind. Oder in den Mann.