Der Preis von 800 Euro pro Nacht ist eigentlich ein Witz für das, was diese Suite bietet: Erleuchtung. Denn wo bereits der Dalai Lama schlief, da reicht das zurückgelassene Karma gewiss für einige nachfolgende Gäste. Bei seinem jüngsten Besuch im Sommer 2014 bekam seine Heiligkeit ein Laufband auf die 135 Quadratmeter große Unterkunft in den 6. Stock, denn er joggt gerne – allerdings nicht in der Natur, die würde ihn zu sehr ablenken. Ein ausgesprochen netter und bescheidener Mann sei der Dalai Lama gewesen, schwärmen die Mitarbeiter des Grand Elysée. Auch die ihn begleitenden Mönche schätzten das Bodenständige, und zwar wortwörtlich: Der Bodyguard schlief im begehbaren Kleiderschrank.
Dabei sollte man sich die extra breiten Betten im Fünf-Sterne-Haus am Dammtorbahnhof nicht entgehen lassen. Der Komfort wurde gemeinsam mit Schlafwissenschaftlern der Uni Kiel entwickelt; Hotel-Gründer Eugen Block testete die verschiedenen Matratzen persönlich. Besonders ist auch die Decke der Suite: eine Hochglanz-Bespannung reflektiert das Licht, ein Gefühl von Himmel im geschlossenen Raum. Wem das nicht genug ist, der öffnet die Türen zur 18 Quadratmeter großen Terrasse mit Blick auf die Moorweide. Hier standen schon Carl Philip von Schweden, Mario Adorf, Veronika Ferres und auch Udo Jürgens bei seinem letzten Besuch im September. Ein berühmter Boxer ließ sich einen Boxring in das nebenan gelegene Oval Office bauen, und der Pianist Lang Lang wünschte einen Steinway-Flügel im Wohnzimmer, was eine Millimeter-Arbeit bedeutete. Trotz großer Doppeltüren hätte das Instrument fast nicht hineingepasst.
Künstler und Kunst beherrschen das Haus. Mehr als 1000 Gemälde und Skulpturen mit einem Wert von mehreren Millionen Euro sind hier versammelt, aber, liebe Diebe, seid gewiss: Wer den Dalai Lama und die wichtigsten Wirtschaftsbosse Deutschlands beherbergt, der verfügt über eines der besten Sicherheitssysteme der Welt. In dieser Suite ist man wahrscheinlich sogar vor Albträumen geschützt.