Man kann im Titel von Nele Neuhaus’ aktuellem Bestseller „Die Lebenden und die Toten“ die Lebenden nahezu vernachlässigen – so viele Tote gab es in einem Neuhaus-Krimi niemals zuvor. Und so gut war die Autorin auch niemals zuvor. Neuhaus erzählt nach zweijähriger Schaffenspause die Geschichte eines Serienmörders – kein wirklich originelles Sujet, aber eine ungemein spannende Geschichte. Für Kommissarin Pia Kirchhoff beginnt alles erst einmal damit, dass sie ihre Fahrt in die Flitterwochen storniert. Eine alte Frau ist in einem Park hinterrücks erschossen worden, kurz darauf durchschlägt eine Kugel ein Küchenfenster und tötet die dahinterstehende Frau. Die einzige Zeugin: die Tochter der Toten. Beide Morde müssen von einem Präzisionsschützen ausgeführt worden sein, scheinbar wahllos tötet er Menschen. Es gibt nicht den Hauch eines Motivs, weitere Menschen
sterben. Welche Verbindung zwischen den Toten besteht, bleibt im
Dunkeln. Ob es überhaupt eine gibt, ebenso. Kirchhoff und ihr Chef Oliver von Bodenstein haben es scheinbar mit dem perfekten Verbrechen zu tun. Der Täter spielt mit seinen Verfolgern. Erst durch einen Zufall kommen sie einem medizinischen Skandal auf die Spur. Keine Frage, der bislang beste und komplexeste Kriminalroman der Bestsellerautorin.
Nele Neuhaus liest, Moderation: Volker Albers, 5.11., 18.30 Uhr, Eintritt 14 Euro