Politisch brisante Themen birgt der Abend mit zwei der besten deutschsprachigen Krimiautoren: Wolfgang Schorlau und Oliver Bottini. Schorlau erzählt in „Am zwölften Tag“, dem siebten Fall seines Ermittlers und Grauburgunder-Fans Dengler, von Massentierhaltung, Fleischproduktion und dem üblen Geschäft mit rumänischen Leiharbeitern. Denglers Sohn Jakob ist dabei eine der zentralen Figuren, er ist Aktivist in einer Gruppe von Tierschützern. Die jungen Leute schleichen sich nachts in einen Bauernhof im Oldenburgischen, in dem 20.000 Puten bestialisch gemästet werden. Jakob und seine Gruppe wollen diese Form der Tierquälerei filmen, werden jedoch überrascht und in ein Verlies gesperrt. Schorlau thematisiert kompromisslos gesellschaftliche Missstände, er ist ein literarischer Aufklärer. Was auch für Oliver Bottini gilt. Nachdem er sich von seiner Freiburger Kommissarin Louise Bonì verabschiedet hat, schreibt der in Berlin lebende Autor explizit politische Kriminalromane. So auch mit dem wuchtigen „Ein paar Tage Licht“, in dem es um deutsche Waffenexporte nach Algerien geht. Alles beginnt damit, dass ein deutscher Rüstungsmanager in Constantine gekidnappt wird. Reflexartig wird ein Al-Qaida-Ableger verantwortlich gemacht. Doch ein an der deutschen Botschaft in Algier stationierter BKA-Mann traut den Behörden nicht. Es entwickelt sich eine fulminante Story, die von Krieg, Korruption, Skrupellosigkeit erzählt – und von Liebe.

Wolfgang Schorlau und Oliver Bottini lesen, Moderation: Volker Albers, 6.11., 18.30 Uhr, Eintritt 12 Euro