Der schwedische Abend bezieht seine Spannung auch aus Hamburg. Wenn Viveca Sten „Beim ersten Schärenlicht“ ihre eindringliche, atmosphärisch ungemein dichte Geschichte über vermisste Jugendliche und einen Mord in der Mittsommernacht erzählt, sitzen zwei junge in Hamburg lebende Autoren neben ihr auf dem Podium. Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson haben mit „Aus eisiger Tiefe“ ihren dritten Kriminalroman mit Kommissarin Ingrid Nyström und ihre junge, einige Zeit in Berlin lebende Kollegin Stina Forss im Gepäck. Die Ermittlerinnen bekommen es mit einem komplexen Fall zu tun: Nach dem Mord an einer Managergattin führt die Spur zu milliardenschweren Waffendeals und illegalen Schmuggelaktionen. Auch ein 20 Jahre zurückliegender Mord scheint mit den aktuellen Geschehnissen in Verbindung zu stehen. Voosen/Danielsson bedienen sich erneut geschickt der Methode des verschränkten Erzählens, des Verwebens von Historischem mit Gegenwärtigem, pointiert setzen sie ihre überraschenden Plots. Inklusive einiger für skandinavische Kriminalromane offenbar konstituierende Grausamkeiten.
Viveca Sten, Voosen/Danielsson lesen, deutsche Stimme: Laura de Weck, Moderation: Antje Flemming, 6.11., 18.30 Uhr, 12 Euro