Als Philippe, der Friseur, mit seinem neuen Rennrad durch ein Waldstück vor Paris fährt, kann er nicht ahnen, dass er kurz darauf mit zwei roten Blutflecken auf seinem gelben Trikot vom Rad stürzen und schon tot sein würde, bevor er den Boden berührt. Ahnen konnte er auch nicht, dass außer ihm noch drei weitere Menschen zur selben Zeit im selben Waldstück ihr Leben lassen müssen. Vier Morde stehen am Anfang von Ulrich Wickerts Kriminalroman „Das marokkanische Mädchen“. Es ist bereits der fünfte Fall für den Pariser Untersuchungsrichter Jacques Ricou, der Probleme mit seiner Journalistenfreundin hat. Und es ist ein äußerst spannender, mit viel politischer Kenntnis und saftiger Kritik am System Sarkozy geschriebener Roman. Die Spuren dieses Falls führen schließlich nach Marokko, wohin Ricou sich aufmacht. Was der Richter jedoch dort erlebt, hätte er auch in seinen bösen Träumen nicht für möglich gehalten. Zurückgekehrt nach Paris wechselt der Schrecken nur sein Antlitz. Ulrich Wickert ist ein Geschichtenerzähler, der es versteht, seine Leser mitzunehmen in eine Welt, in der sie eigentlich niemals sein wollten.

Ulrich Wickert liest, Moderation: Volker Albers, Fr 7.11., 18.30 Uhr, Eintritt 12 Euro