Eigentlich wollte sich Marek Erhardt bei den Zivilfahndern in Hamburg-Billstedt nur auf eine Fernsehrolle vorbereiten. Doch dann begleitete der Schauspieler und Enkel von Heinz Erhardt die Undercover-Polizisten zwei Jahre lang, zu allen Tages- und Nachtzeiten. Von dem, was er in jener Zeit erlebt hat, von alltäglicher Hilfsbereitschaft und beeindruckender Selbstlosigkeit in der Polizeiarbeit und von den außerordentlichen Härten dieses Jobs erzählt er in seinem Buch „Undercover“. „Marek wäre ein guter Polizist geworden“, schreibt Hauptkommissar Kay-Gerhard Tegtmeyer resümierend im Nachwort. Eine Art Ritterschlag, gerade für einen Schauspieler. Vielleicht war es gerade auch diese Neugier, die Erhardt antrieb, als er wissen wollte, wie richtige Polizeiarbeit geht, eine Neugier, die auch ein guter Polizist haben muss. Doch war es nicht immer leicht, sich mit dem auseinanderzusetzen, was Polizisten täglich begegnet. „Nicht immer geht es gut aus. Nicht immer kommen die Menschen so glimpflich davon wie der Typ, der neulich an unserer Autotür rüttelte“, erinnert sich Erhardt. „Und nicht immer droht einer bloß, so wie der Pole mit der Axt. Manchmal schlagen die Leute wirklich zu mit ihren Waffen.“ Es waren für ihn prägende Monate, hautnah zu erleben, was es bedeutet, mit Drogendealern, Jugendgangs oder gar Mördern konfrontiert zu werden. Beim Krimifestival erzählt Marek Erhardt von diesen Erfahrungen, einen echten Zivilfahnder hat er dabei an seiner Seite.
Marek Erhardt liest, 5.11., 20 Uhr, Eintritt 12 Euro