Keine Frage: Sommerferien sind was Tolles, oder? Bestimmt hast du schon festgestellt, dass der Ferienbeginn in den einzelnen Bundesländern ganz unterschiedlich ist, weil das Verkehrschaos auf den Straßen sonst noch größer wäre und man in beliebten Urlaubsgebieten vielleicht kein Hotelzimmer mehr bekommen würde. Oder du hast neidvoll hören müssen, dass die Kinder in Italien während der Sommermonate sogar drei Monate freihaben! Ist dann ja auch ziemlich heiß am Mittelmeer. Aber warum gibt es diese großen Ferien überhaupt?
Das Wort Ferien leitet sich vom lateinischen „feriae“ ab, was Festtage bedeutet. Die ersten richtigen Schulferien gab es tatsächlich erst im 18. Jahrhundert, als eingeführt wurde, dass alle Schüler mehrmals im Jahr mehrere Tage hintereinander unterrichtsfrei haben sollen. Das bedeutete aber nicht, dass alle Kinder zu jener Zeit gemütlich faulenzen konnten.
Damals mussten viele Kinder in der Landwirtschaft mitarbeiten und zum Beispiel bei der Ernte helfen. Aus diesem Grund nannte man die Herbstferien lange Zeit auch Kartoffelferien. Heute sollen Schüler die Zeit grundsätzlich nutzen, um sich zu erholen. Schließlich kann der Unterricht ganz schön anstrengend sein. Aber vielleicht hast du ja auch sogar einen kleinen Ferienjob?
Die Grundlage für die Festlegung der Ferien in Deutschland bildet das Hamburger Abkommen, das schon ziemlich alt ist. Es stammt noch aus dem Jahr 1964. Darin ist festgehalten, dass mindestens sechs Wochen Sommerferien eingeplant werden müssen, die zwischen dem 1. Juli und dem 10.September zu liegen haben. Insgesamt gibt es in Deutschland für Schüler 75 Ferientage pro Jahr. Hat also ein Bundesland Glück und in einem Jahr längere Sommerferien, wird folgerichtig bei den anderen Ferien gekürzt. Da viele Eltern arbeiten und meist nur rund 30 Urlaubstage pro Jahr haben, ist es für sie nicht ganz einfach, ihre Kinder in den großen Ferien zu betreuen.
Anders, als du vielleicht glaubst, gelten die Sommerferien für deine Lehrer übrigens nicht als sechswöchiger Urlaub, sondern als „unterrichtsfreie Zeit“, in der auch Fortbildungen oder Tagungen stattfinden sollen.