Hamburg. In der Komödie Winterhuder Fährhaus gibt es zu Weihnachten ein grimmsches Märchen – aber umgeschrieben. Ein Spaß für ältere Kinder und Eltern.

Musik ist ihr Traum. Oder ihre Profession, wie bei dem in die Jahre gekommenen Opernsänger Harald (Tetje Mierendorf). Der Bariton hat seine Anstellung am Theater verloren und findet sich jetzt bei einem Casting wieder. Ebenso wie der Straßenmusiker Hunne (Torben Padanyi), der in verschiedenen Hamburger Stadtteilen für den Hut singt und spielt. Oder die Influencerin Kat (Alexandra Kurzeja), die in den sozialen Medien schon 10.000 Follower hat und unbedingt eine Karriere als Pop-Sängerin machen möchte. Auch Ella (Katrin Zierof) wollte früher einmal Jazzgesang studieren, doch ihr Traum platzte. Inzwischen ist sie dreifache Mutter und „mein Mann ist das vierte Kind“. Zusammengestellt hat die Truppe der schmierige Manager Rich (Lutz Faupel). Er wittert mit diesem zusammengewürfelten Haufen das große Geld.

Die vier so unterschiedlichen Charaktere werden von Rich „Die Hamburger Stadtmusikanten“ getauft und das ist auch der Titel des diesjährigen Weihnachtsmärchens in der Komödie Winterhuder Fährhaus.

„Die Hamburger Stadtmusikanten“ in der Komödie Winterhuder Fährhaus: grimmsches Märchen mal anders

Wie schon in den beiden Jahren zuvor haben Alexandra Kurzeja und Torben Padanyi wieder die Idee zu dieser Überschreibung des grimmschen Märchens von den „Bremer Stadtmusikanten“ gehabt. Beide gehörten früher zum Team des Anfang 2022 verstorbenen Regisseurs und Autors Christian Berg. Nach seinem Tod haben sie sein Erbe mit der musikalischen Bearbeitung von Märchen fortgesetzt: Nach „Aschen Puttel“ und „Rotkäppchen“ folgt in diesem Jahr nun die Geschichte der singenden Tiere aus der benachbarten Hansestadt. Tiere stehen in Winterhude allerdings nicht auf der Bühne, auftreten müssen die vier in Tierkostümen, was vor allem Opernsänger Harald empört, der den Hahn singen muss.

Kurzeja und Padanyi haben in ihrem Text jede Menge Anspielungen auf Pop-Stars untergebracht. Helene Fischer taucht als Konkurrentin auf, Harry Styles als cooler Kollege, beim Reeperbahn Festival soll der erste Auftritt der Stadtmusikanten über die Bühne gehen. Auch eine Vielzahl von tierischen Redewendungen haben sie eingebaut wie „die Katze aus dem Sack“, „nach dir kräht kein Hahn“ oder den „aufgeblasenen Gockel“. Diese Anspielungen funktionieren vor allem für die Eltern und älteren Kinder, aber so ist das Singspiel auch gedacht – als „Musical für die ganze Familie“. Die Komödie empfiehlt den Besuch der „Hamburger Stadtmusikanten“ für Kinder ab fünf Jahren.

Weihnachtsmärchen in der Komödie Winterhuder Fährhaus: Am Ende kommt das Happy End

Die hatten dann in der Premiere und bei den ersten Aufführungen schon mächtig Spaß, denn die Schauspieler beziehen sie in ihre Geschichte mit ein, vor allem wenn es darum geht, die von Mats Sharma geschriebenen Lieder mit voller Lautstärke mitzusingen. Wie die meisten Märchen endet auch dieses mit einem Happy End. Der betrügerische Manager wird entlarvt, weil die Bandmitglieder mutig zusammenhalten und am Ende zu einer verschworenen Gemeinschaft werden.

„Die Hamburger Stadtmusikanten“, läuft bis 29.12., Komödie Winterhuder Fährhaus, Karten unter 040/480 680 80; www.komoedie-hamburg.de

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