Hamburg. Musical über den „King of Rock’ n’ Roll“ kehrt zurück, „Rivalen“ im Open-Air-Kino, dazu sommerliche Konzerte, Ausstellungen und Lesungen.

Kennen Sie Grahame Patrick Doyle? Falls noch nicht – bis Anfang September gibt der irische Darsteller wieder den Elvis im gleichnamigen Musical im St. Pauli Theater. Im Schanzenkino Open Air läuft das Sport- und Liebesdrama „Challengers – Rivalen“. am Mahnmal St. Nikolai spielt das ungewöhnliche Carillon-Sommerkonzert, in Planten un Blomen das Berliner Frauenquartett Laing, in der Großen Freiheit die gute alte Punk-Band The Cult, bei Felix Jud lassen sich in einer Schau „Nordlichter in der Bretagne“ entdecken, und in den Großen Wallanlagen öffnen Autoren „Das Tor zur Welt“. Fix was los diese Woche.

Kultur-Tipps: Grahame Patrick Doyle singt wieder „Elvis“ im St. Pauli Theater

Elvis lebt! Und lebt und lebt. Auf der Bühne ohnehin. Und so hält der 1977 gestorbene „King of Rock ’n’ Roll“ wie schon 2023 in diesem Sommer noch mal sechs Wochen lang Einzug ins St. Pauli Theater. Wiederum in Person des gebürtigen Iren Grahame Patrick Doyle. Der Musical-Darsteller ähnelt seinem Vorbild Elvis Presley sowohl äußerlich als auch stimmlich verblüffend. Und so lässt er in der von Bernhard Kurz produzierten „Stars in Concert“-Reihe mit dem Stamps Quartet (mit Originalmitglied Ed Enoch) musikalisch verschiedene Stationen in Elvis’ Leben Revue passieren, inklusive Gospel-Hits und des legendären Konzerts 1973 auf Hawaii. str

„Elvis – Das Musical“ 3.8.–8.9, jew. 19.30, Sa 15.00 u. 20.00, St. Pauli Theater (S Reeperbahn), Spielbudenplatz 29/30, Karten zu 39,50 bis 79,50 (zzgl. Gebühren) in der Hamburger-Abendblatt-Geschäftsstelle, Großer Burstah 18–32, www.st-pauli-theater.de

Themenbild, Symbolbild, Hamburg, Tourismus, Sehenswürdigkeiten, Grosstadt, GER, Hansestadt Hamburg, GER, 23.08.21
Nicht nur bei Touristen beliebt, auch bei Musikern: die Glocken im Mahnmal St. Nikolai. © picture alliance / Eibner-Pressefoto | Wolfgang Frank/Eibner-Pressefoto

Carillon: Ein Instrument für den Frieden, mit Fäusten zu spielen

Ein Carillon-Konzert gibt es nicht jeden Tag. Das Format fällt zweifellos in die Kategorie der Kuriositäten. Und das Instrument sowieso. Ein Carillon, das ist ein Glockenspiel der Extraklasse. Mit den handelsüblichen Schlägeln, wie Kinder sie in der musikalischen Früherziehung in die Hand gedrückt bekommen, ist es nicht getan. Das Carillon besteht aus richtigen Glocken, und zwar mindestens 23, damit über zwei Oktaven auch alle Halbtöne abgedeckt sind. Bedient werden sie über Tastaturhebel von einem Spieltisch aus, und zwar, wenn es ein mechanisches Carillon ist, mit den Fäusten. Am Mahnmal St. Nikolai kommen an diesem Sonntag, 4. August, Carillon-Spielerinnen und -Spieler aus Norddeutschland für ein ausführliches Carillon-Sommerkonzert zusammen. Auf dem Programm stehen vielfältige Friedensmelodien, wie es der Bestimmung dieses sehr besonderen Orts entspricht. Auf dem Platz des Ex-Kirchenschiffs ist das Instrument zu sehen und zu hören. Es hat sogar 51 Glocken. vfz

Carillon-Sommerkonzert So 4.8., 11.00 bis 13.00 und 15.00 bis ca. 17.30, Mahnmal St. Nikolai (U Rödingsmarkt), Willy-Brandt-Straße 60, Eintritt frei, Spenden willkommen; www.mahnmal-st-nikolai.de

Challengers Rivalen
Schauspielerin Zendaya als Tashi und Josh O’Connor als Patrick im Sportdrama „Challengers – Rivalen“. © 2024 Metro-Goldwyn-Mayer Pictures Inc. All Rights Reserved. | Niko Tavernise

Passend zu Olympia: Tennis-Drama auf der Kino-Leinwand 

Hat das Olympia-Fieber Sie schon erwischt? Ein weiteres, spannungsreiches Sportdrama gibt es am Sonntagabend, 4. August, unter freiem Himmel zu sehen. In Luca Guadagninos neuem Film „Challengers – Rivalen“ glänzt die US-amerikanische Schauspielerin mit dem Künstlernamen Zendaya in der Hauptrolle. Als ehemaliges Tennis-Wunderkind ist Tashi Duncan nun als Trainerin ihres Mannes tätig. Als dieser in einem Turnier gegen ihren früheren Lebensgefährten und seinen ehemaligen besten Freund antritt, gerät Tashi in einen Zwiespalt. Ein Liebesdrama im Spitzensport – welcher Film würde sich besser eignen, um die neue Olympia-Woche einzuläuten? hpcv

 „Challengers – Rivalen“ So 4.8., 21.30, Schanzenkino Open Air (U/S Sternschanze ), Sternschanzenpark hinter dem Wasserturm, Sternschanze 1A, Karten 11,-; www.schanzenkino.de

Laing
Auch wenn hier die Tänzerin als vierte Frau fehlt, die Berliner Band Laing tritt in der Regel als Quartett auf. © Laing | Laing

Laing aus Berlin – in Planten un Blomen keineswegs auftrittsmüde 

Auch in diesem August lockt das Kulturangebot der Open-Air-Reihe „Draußen im Grünen“ in Planten un Blomen zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Die ersten Konzerte sind bereits ausverkauft, aber schnell zu sein lohnt sich: Für das Konzert von Laing am Freitag, 9. August, gibt es noch Tickets. Die Berliner Band kommt in diesem Sommer ausnahmsweise nach Hamburg – momentan spielt sie ihren Electro-Soul-Pop hauptsächlich in Berlin. Der Song „Morgens immer müde“ bescherte dem Frauenquartett 2012 den Durchbruch und machte es für seinen elektronischen Sound bekannt. hpcv

Laing Fr 9.8, 19.30, Musikpavillon Planten un Blomen (U 1 Stephansplatz, U 2 Messehallen, Bus X35), Jungiusstraße/Eingang Tiergartenstraße, Karten ab 38,15; https://draussenimgruenen.de

music group The Cult, concert, The 8424 Tour
Die britische Band The Cult, hier beim Konzert in Prag, feiert auf ihrer „The 8424 Tour“ ihr 40-jähriges Bestehen. © picture alliance / CTK | Roman Vondrous

The Cult: Punk von gestern und heute in der Großen Freiheit 

Punk- und Rock-Fans aufgepasst! Zum 40-jährigen Bestehen der Punk-Band spielt The Cult Songs von allen bisher veröffentlichten Studioalben – und das sind eine Menge. Aus der Setlist von insgesamt elf Alben geben die Engländer drei Shows in Deutschland, eine davon im Club Große Freiheit 36. Die als Pioniere des Post-Punk und Hardrock geltenden Cult-Mitglieder veröffentlichten im Vorjahr ein weiteres Album, „Under The Midnight Sun“ – auch daraus spielt die fünfköpfige Band einige Songs. hpcv

The Cult Do 8.8, 20:00, Große Freiheit (S Reeperbahn), Große Freiheit 36, Karten ab 60,35,-; www.docksfreiheit36.de

Die Wahlhamburgerin und Autorin Katrin Seddig ist eine der sechs literarischen Mitwirkenden bei der großen Sommerlesung in den Großen Wallanlagen.
Die Wahlhamburgerin und Autorin Katrin Seddig ist eine der sechs literarischen Mitwirkenden bei der großen Sommerlesung in den Großen Wallanlagen. © Bruno Seddig | Bruno Seddig

Von wegen Pause: Sechs Autoren laden zur Open-Air-Sommerlesung

Hitze, Schweiß, schlechte Laune – auch dieser Dreiklang kann in Hamburg den Sommer kennzeichnen, falls die Sonne zu doll und zu lange knallt und einigen Menschen zu sehr aufs Gemüt schlägt. Literarisch Abhilfe wollen gleich sechs hiesige Autoren schaffen, indem sie kurze Texte über den Sommer lesen. Und so bitten Ina Bruchlos, Katrin Seddig, Lars Dahms, Herbert Hindringer, Gordon Roesnik und Alexander Rösler unter dem Motto „Das Tor zur Welt“ am 8. August zur großen Sommerlesung ins Teehaus der Großen Wallanlagen. Die beiden Autorinnen wollen sogar Wodka Sour mixen – und das zum Quartett angewachsene Triosol beswingt mit Jazz, Bossa nova und Schlager. str

„Das Tor zu Welt – die große Sommerlesung“ Do 8.8., 19.00, Teehaus, Große Wallanlagen (U St. Pauli, Bus 112). Holstenwall 30, Eintritt frei, Spenden erbeten

Sonnenaufgang Gemälde
Corinna Weiners Gemälde „Sonnenaufgang, Plage des Trez Rouz“ ist nur eines der Motive der Schau „Voyage. Nordlichter in der Bretagne“ bei Felix Jud. © Corinna Weiner | Corinna Weiner

Nordlichter im Süden: Bei Felix Jud sorgt die Ausstellung „Voyage“ für Reiselust

Man kann dank der Lektüre von Büchern in fremde Länder reisen (da ist Felix Jud absoluter Experte) oder sich in Bildern in die Ferne träumen (dieses Segment wird am Neuen Wall mittlerweile auch beackert). In diesem Sommer entführt das von Karl Lagerfeld zum „intellektuellen Delikatessengeschäft“ gekürte Traditionsgeschäft in den Süden, genauer gesagt: in die Bretagne. Den Impuls für eine ganze Reihe betörender Landschaftsporträts gab der Künstler Till Warwas: Angeregt von der Lektüre der Bücher Jean-Luc Bannalecs, die in der Bretagne spielen, reiste er vor einigen Jahren erstmals nach Frankreich. Besonders die bretonische Küste und ihr Hinterland taten es ihm an. Mit diesem Reisefieber hat Warwas auch seine norddeutschen Realisten-Kollegen Corinna Weiner, Tobias Duwe, André Krigar und Mathias Meinel angesteckt. Das Resultat ist die Ausstellung „Voyage. Nordlichter in der Bretagne“. vfe

„Voyage. Nordlichter in der Bretagne“ bis 7.9., Mo–Sa 10.00–18.00, Felix Jud (U/S Jungfernstieg), Neuer Wall 13, Eintritt frei; www.felixjud.com

„Kunst ohne Grenzen“ zum Anschauen und Kaufen im Jupiter an der Mönckebergstraße

Im Jupiter an der Mönckebergstraße ist die dänische WestStationGallery zu Gast, eine internationale Galerie für zeitgenössische Kunst in einem ikonischen 700 Quadratmeter großen alten Bahnhof in Lunderskov nahe Kolding. Sie präsentiert in zwei Ausstellungen mit je 40 Künstlerinnen und Künstlern unter dem Titel „Kunst ohne Grenzen“ 400 zeitgenössische Positionen aus Malerei, Skulptur, Fotografie und Druck. Sowohl etablierte Künstlerinnen und Künstler als auch Newcomer bespielen eine ganze Etage des „einzigen Kaufhauses, das reicher macht“. So stellt Initiator Dennis Marzek jeweils einem kreativen Talent eine Wildcard für die Schau aus und verspricht, dass die Ausstellungen sowohl für Kunstsammler als auch für interessierte Erstkäufer attraktive Angebote macht. vfe

„Kunst ohne Grenzen“ 9.–18.8., Mo, Di 10.00–21.00, Mi–Sa 10.00–24.00, So 10.00–18.00, Jupiter (U/S Hbf.), Mönckebergstraße 2–4, , Eintritt frei; www.jupiter.hamburg