Hamburg. Vierte Auflage des Spielbudenfestivals spektakulär eröffnet. Besucher erwartet jede Menge internationale Straßenkunst – bei freiem Eintritt.
Auf der schmalen Straße am Spielbudenplatz stand zwischen St. Pauli Theater und Schmidts Tivoli am Montagmittag noch ein Transporter mit dem Logo des Hansa Varietés. Doch an diesem Wochenende spielt die Musik und noch einiges mehr nicht etwa in St. Georg, sondern vor dem Schmidt Theater auf dem Spielbudenplatz.
Bester Beweis, vielmehr Vorbote für das Spielbudenfestival, war Peter Shub. Der renommierte US-Pantomime und -Clown, beim Cirque du Soleil, Circus Roncalli und im New Yorker Big Apple erprobt, gab eine gut viertelstündige Kostprobe seines Könnens, bei dem er auf der Straße seinen Sketch mit Hut und Hund(eleine) begann und auf der Kleinkunstbühne seine minimalistische Komik mit Trenchcoat, Bügel und Kleiderstange fortsetzte. Als er einen fotografierenden Touristen mimte, blieben außer den angemeldeten Gästen spontan auswärtige Passanten stehen. Ein größeres Kompliment für einen Straßenkünstler gibt es kaum.
Spielbudenfestival: US-Star-Clown Peter Shub kommt nach Hamburg
„Die Schau der großen Straßenkünste und Kuriositäten“, wie es das Banner im Hintergrund der kleinen Bühne verkündet, bietet noch bis zum 21. Juli erneut ein internationales Aufgebot an Gauklern, Akrobaten, Artisten, Zauberern und Musikern. Wie immer seit der Premiere 2021 dank der Corny Littmann Stiftung für Kunst und Kultur kostenlos für große und kleine Gäste.
„Dieser Platz kann mehr als Bier und Bratwurst“, sagt Axel Strehlitz, Vorstand der Corny Littmann Stiftung und Geschäftspartner des Namensgebers. Auch im vierten Jahr kann das Spielbudenfestival, mit dem Littmann, Strehlitz und Co. an die mehr als 200 Jahre alte Tradition der Schausteller und Gaukler hier auf dem Kiez anknüpfen, mit internationalen Hochkarätern aufwarten.
Schlangenfrau schießt mit Füßen Pfeil auf „Stuntman“ Corny Littmann
„Das Spielbudenfestival ist nach drei erfolgreichen Jahren heute schon in der internationalen Straßentheaterszene ein Begriff“, sagt Corny Littmann. „Das macht es uns Jahr für Jahr leichter, spektakuläre Acts in Hamburg zu präsentieren.“
Zur Eröffnung am Freitagabend erwies sich Corny Littmann als wahrer „Stuntman“ – von Bogenschützin Sara Twister aus Australien ließ er sich wagemutig einen Luftballon-Apfel vom Kopf schießen, im zweiten Versuch. Der Clou: Die Schlangenfrau schoss den Pfeil aus dem Handstand mit ihren Füßen ab. Wagemutig!
Der populäre und dem Schmidt seit Langem verbundene Kuriositätenkünstler Konrad Stöckel präsentiert am Sonntag (13 und 18 Uhr) auch die Zirkusshow mit dem Hamburger Nachwuchs der Schulen TriBühne und Firlefanz sowie die große Mix-Abschlussshow mit allen beteiligten Künstlern.
Zu den Höhepunkten unter 14 Acts dürfte an allen drei Abenden die französische Truppe Cie La Meute mit ihrem „Todesrad“ gehören. Der künstlerische Leiter Bernd Busch, bis Donnerstag selbst noch beim großen internationalen Theaterfestival in Avignon am Start, hat die zwei Artisten mitsamt Musiker engagiert.
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Aber auch die Lokalmatadoren kommen nicht zu kurz: Jens Ohle, der schlagfertige artistische „Sabbelkopp“ auf der Leiter, zählt beim Spielbudenfestival längst zum Inventar. Und die Hamburger Magierin Alana hat mit ihren Tricks schon im Hansa Varieté Theater verzaubert. Aber draußen ist ja noch schöner – vor allem, wenn das Wetter stimmt.
4. Spielbudenfestival Fr 19.7., 18.00–23.00, Sa 20.7., 14.00–23.00, So 21.7., 11.00–19.00, Spielbudenplatz (U St. Pauli), Eintritt frei; komplettes Programm: www.spielbudenfestival.de