Hamburg. Der Brite Dave Stewart kommt mit Band nach Winterhude, Salut Salon lässt noch mal „Träume“ wahr werden, HfbK und JazzHall feiern.
Annie Lennox fehlt zwar, doch auch ohne die Sängerin sollten dank Gitarrist und Komponist Dave Stewart mitsamt Band auf der Stadtparkbühne musikalisch-nostalgische 80er-Jahre-Gefühle aufkommen. Beim Sommer-Gastspiel Im Thalia Theater bezirzt das (kammer-)musikalische Hamburger Quartett Salut Salon mit seinem Programm noch mal alte und neue Fans, die JazzHall bietet ein neues Sommerfestival für Groß und Klein, und die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) zeigt bei der „Graduate Show“ in einer großen Ausstellung. Abschlussarbeiten von rund 150 Studierenden. Zudem feiert eine Komödie von Nick Hornby Premiere.
Kultur-Tipps Hamburg: Eurythmics-Klassiker mit Dave Stewart im Stadtpark
„Ich sehe keine Wiedervereinigung. Für mich wäre das ein Schritt rückwärts“, sagte Sängerin Annie Lennox 2009 im Gespräch mit „Contactmusic“, und tatsächlich waren die Engelsstimme und ihr kongenialer musikalischer Partner Dave Stewart seit dem letzten Eurythmics-Album-Comeback „Peace“ 1999 bis heute nur bei wenigen Einzelgelegenheiten zusammen zu erleben. Stewart hingegen, Gitarrist, Komponist und Produzent des 1980 gegründeten und 1990 getrennten britischen Duos, schaut gern zurück auf die großen Hits der Eurythmics und präsentiert auf seiner aktuellen Tournee mit seiner achtköpfigen Band mehr als ein Dutzend Klassiker, darunter „Here Comes The Rain Again“, „Sweet Dreams (Are Made Of This)“, „Love Is A Stranger“, „Would I Lie To You“, „Missionary Man” und „There Must Be An Angel (Playing With My Heart)“. In Hamburg träumen Eurythmics-Fans süß am 15. Juli im Stadtpark. tl
Dave Stewart Eurythmics Mo 15.7., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße 71, Karten zu 61,55 im Vorverkauf; www.stadtparkopenair.de
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Australischer Surfer-Folk-Pop mit Ziggy Alberts im grünen Winterhude
Eine Gitarre, sonnige Songs, die Lust darauf, zu surfen oder am Strand die Flaschen klingeln zu lassen: Klar ist das ein Klischee, wenn es um australischen Folk-Pop geht. Aber Jack Johnson und sein Kumpel Ziggy Alberts leben es erfolgreich vor und klingen dabei auch noch gut. Und egal wie das Wetter beim Konzert von Alberts am 18. Juli im Stadtpark wird, für ein wenig mehr Sonne im Herzen sorgen die Lieder seines aktuellen Albums „Dancing In The Dark“ und der vier Vorgängerplatten auf jeden Fall. Moderne Smartphones sollte man vielleicht besser in den Flugmodus schalten beim Mitfilmen, denn wenn man den Kontroversen um seinen Song „Don‘t Get Caught Up“ (2020) Glauben schenkt, kann Ziggy 5G-Strahlung nicht vertragen. Aber dauerhaft hochgehaltene Handys sind eh eine Unsitte. tl
Ziggy Alberts Do 18.7., 19.00, Stadtparkbühne (S Alte Wöhr), Saarlandstraße 71, Karten zu 42,50 im Vorverkauf; www.stadtparkopenair.de
Der künstlerische Nachwuchs lädt zur großen Ausstellung ans Lerchenfeld
Die renommierte Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) ist bei Studierenden aus aller Welt angesagt. Dieses Wochenende steht unter dem Motto „Letting Go“: 160 Bachelor- und Mastergraduierte zeigen ihre Abschlussarbeiten in einer großen Ausstellung. Die alljährliche Graduate Show ist ein Pflichttermin für alle, die wissen wollen, wie die Künstlerinnen und Künstler von morgen ticken, welche kreativen Strategien sie verfolgen, welche Themen sie umtreiben. Sie präsentieren Malerei, Bildhauerei, zeitbezogene Medien, Grafik und Fotografie sowie im Bühnenraum Film und Design. Im neuen Kinosaal des Filmhauses (An der Finkenau 42) sind alle Abschlussfilme unter dem Titel „Final Cut“ zu sehen. An beiden Tagen des Wochenendes werden um 16 Uhr Führungen für Kinder ab sechs Jahren angeboten. Der „kinder kunst raum“ ist zwischen 15 und 18 Uhr im Mensavorraum geöffnet. vfe
Graduate Show 2024 Sa 13./So 14.7., 14.00–20.00, HfbK (Bus 25, 172 Uferstraße), Lerchenfeld 2 und Finkenau 42, Eintritt frei; www.hfbk-hamburg.de
Salut Salon macht im Thalia Theater noch mal „Träume“ wahr
Nach einer gefeierten Premiere mit neuem Programm im Thalia Theater folgt bei Salut Salon nun am Alstertor ein ausgereiftes Wiederholungs-Gastspiel. Und so gönnt Hamburgs noch immer charmantester Kulturexport sich und seinen Fans nach dem Post-Corona-Neustart 2023 mit „Träume“ bis zum 19. Juli am Alstertor weitere Konzertshows mit Stücken von Piazzolla („Libertango“, „Romance del Diablo“) bis Popper („Polonaise de Concert“). Die meisten der mehr als 25 Lieder stammen diesmal aus der Feder von Salut-Salon-Gründerin Angelika Bachmann, ein Teil der Arrangements von Liederabend-König Franz Wittenbrink. Und wie immer kommt beim auf Klassik basierenden Crossover-Programm des flotten Vierers auch der Körpereinsatz gepaart mit Humor nicht zu kurz. Kung-Fu-Einlage mit Instrumenten inklusive. str
„Träume“ Sa 13.7., 20.00, So 14.7., 17.00, Do 18./Fr 19.7., jew. 20.00, Thalia Theater (U/S Jungfernstieg), Alstertor, „Träume“-Abschlusskonzert 29.12., Elbphilharmonie, Karten bzw. Restkarten ab 32,90 unter T. 040/32 81 44 44; www.thalia-theater.de, https://salutsalon.de/
Nach Nick Hornbys Roman: Ein Duo zwischen Pub oder Paartherapie
Der britsche Pop-Literat Nick Hornby („Fever Pitch“, „High Fidelity“, „About A Boy“) hat viele unterhaltsame Romane verfasst, die verfilmt wurden oder auf die Bühne kamen. Nach seinem gleichnamigen Buch „Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ bringt die Komödie Winterhude am 19. Juli ein neues Stück auf die Bühne: Es verspricht eine Beziehungskomödie zu werden, die schonungslos mit Paar-Klischees aufräumt. Die renommierten Film- und Theaterschauspieler Nina Kronjäger („Abgeschminkt“, „Kommissar Heller“/ZDF) und Heiko Senst geben ein seit einer Dekade verheiratetes Paar, das sich vor der Paartherapie regelmäßig im Pub trifft. Regie führt Amina Gusner. str
„Keiner hat gesagt, dass du ausziehen sollst“ Premiere Fr 19.7., 19.30, bis 25.8., Di–Sa 19.30, So 18.00, Komödie Winterhuder Fährhaus (U Hudtwalckerstraße), Hudtwalckerstr. 13, Karten zu 22,- bis 42,50 unter T. 48 06 80 80; www.komoedie-hamburg.de
Künstlerin Yvette Kießling transportiert tropische Wildnis nach Harvestehude
Yvette Kießling, 1978 in Ilmenau geboren, begibt sich mit Pinseln, Farben und Leinwand gern mitten in ihre Sujets: Ob an der Elbe oder in den Tropen – die Natur inspiriert sie zu farbintensiven Bildern, die anschließend im Steindruck in mehreren Schichten übereinandergelegt werden und so ihre surreale, traumhafte Wirkung erhalten. Im Fall ihres „Sansibar-Zyklus“ etwa fühlen sich Betrachtende mitten ins tropische Dickicht versetzt, mit Palmenblättern, die sich im Wind zu wiegen scheinen, von hellgelb bis tiefrot schillernden Pflanzen und sattgrünen Bäumen. Ab und zu sind tief hängende Wolken auszumachen, vom Himmel ist selten etwas zu sehen. So fehlt die Orientierung im Raum, und man kann sich ganz der paradiesischen Farbenpracht hingeben. Die Galerie Schimming in Harvestehude zeigt aktuell ihre Ausstellung „Khutamini – Hinwendung/Devotion“ mit Werken aus verschiedenen Schaffensjahren. vfe
„Yvette Kießling. Khutamini – Hinwendung/Devotion“ bis 31.8., Di–Fr 10.00–18.00, Sa 11.00–16.00, Galerie Schimming (U Klosterstern), Jungfrauenthal 4, Eintritt frei; www.galerischimming.de
Auf den Spuren des unvergessenen Rock-Genies Frank Zappa
Es ist eine schöne Tradition, dass die Musik von Frank Zappa (1940–1993) einmal im Jahr in der Hauptkirche St. Katharinen im Mittelpunkt steht. Und erneut kommt ein alter Bekannter und langjähriger Zappa-Mitstreiter nach Hamburg: Sänger und Saxofonist Napoleon Murphy Brock, der an Zappa-Klassikern wie „Roxy & Elsewhere“, „Bongo Fury“ und „Sheik Yerbouti“ beteiligt war. In St. Katharinen ist er am 17. Juli mit einem Programm zu hören, das Zappa-Fans umstandslos in nostalgische Euphorie versetzt. Unterstützt wird er am Mittwochabend von dem um Bass und Perkussion ergänzten Amsterdamer Streichensemble Fuse. hot
Napoleon Murphy Brock + Ensemble Fuse Mi 17.7., 20.00, Hauptkirche St. Katharinen (U Meßberg), Katharinenkirchhof 1, Karten zu 29,- im Vorverkauf; www.kj.de
Neues sommerliches Jazzfestival – auch mit Kinderprogramm
Die JazzHall in der Hochschule für Musik und Theater hat sich längst zu einem wichtigen Zentrum für die Hamburger Jazzszene entwickelt. Jetzt ist es das Ziel, diese wunderbare Konzert-Location noch bekannter zu machen – in den kommenden Tagen durch ein Jazzfestival, das bewusst auch für Familien mit Kindern konzipiert ist. Vom 14. bis zum 20. Juli gibt es am Vor- oder Nachmittag immer wieder kostenlose Open-Air-Konzerte, etwa von der Cansu Arat Group (17.7., 15 Uhr) oder mit der HfMT Bigband unter der Leitung des brasilianischen Komponisten und Gitarristen Lucas Brum (18.7., 14 Uhr). Dazu kommt ein Kinderprogramm mit Schminkstation und der Möglichkeit, selbst ein Instrument zu bauen sowie als Gastroangebot Cornelia Polettos JazzFood. Abends stehen Konzerte unter anderen mit dem Quintett des US-Saxofonisten Chris Cheek (15. bis 17.7.) auf dem Programm, für die Tickets auf der JazzHall-Website im Vorverkauf erworben werden können. hot
JazzHall SummerFestival 14.–20.7., JazzHall in der Hochschule für Musik und Theater (U Hallerstraße, Bus 15, 19), Harvestehuder Weg 12, teilweise kostenlos, Karten und weitere Infos unter jazzhall.hfmt-hamburg.de/summerfestival
Atempause bei der Stunde der Kirchenmusik in St. Petri
Keine andere Hauptkirche ist so sehr mittendrin wie St. Petri. Gelegen an der Ecke Mönckebergstraße/Bergstraße, nah am Rathaus, nah am Jungfernstieg, nah an unzähligen Geschäften und Restaurants, die mit allen Mitteln um Aufmerksamkeit und Kundschaft buhlen, ist der ehrwürdige Bau umflutet von Menschen, Fahrzeugen, Licht und Lärm. Mit Betreten der kühlen Kirche aber, deren Anfänge mindestens bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, ist man in einer anderen Welt. Der Kontrast ist den Verantwortlichen bewusst, er ist Teil ihrer Programmgestaltung. Zu der gehört die traditionelle Stunde der Kirchenmusik am Mittwochnachmittag: Am 17. Juli ist die Speyerer Kantorei zu Gast und singt unter der Leitung von Robert Sattelberger Werke von Händel, Mendelssohn, dem lettischen Neutöner Pēteris Vasks und anderen. Für eine klingende Atempause. vfz
Speyerer Kantorei Mi 17.7., 17.15, Hauptkirche St. Petri (U Rathaus), Bei der Petrikirche 2, Eintritt frei; www.sankt-petri.de