Hamburg. Das Abendblatt widmet dem kürzlich verstorbenen Schauspieler, Schriftsteller und Weltentdecker ein eigenes Magazin über sein Leben.
„Die letzte Reise des Weltenbummlers“ – so heißt jenes große Porträt, mit dem das neue Magazin der Abendblatt-Collector's-Edition über den am 12. April 1928 in Berlin geborenen und am 19. Januar 2022 im kalifornischen Palm Springs verstorbenen Schauspieler und Autor Hardy Krüger – nach einigen eindrucksvollen Fotos zum Einstieg – so richtig beginnt. Allein zwölf der insgesamt 100 Seiten nimmt diese Geschichte ein, die noch einmal den Lebensweg des blonden Jungen aus der damaligen Reichshauptstadt nachzeichnet – und bereits aufzeigt, welche große Rolle später auch Hamburg in seinem Leben gespielt hat.
Hardy Krüger war ein besonderer Mensch mit Ecken und Kanten, der immer neugierig und weltoffen geblieben ist. „Das Schönste in meinem Leben waren die Begegnungen mit Menschen“, sagte er einmal – und auch: „Ich bin eigentlich nie erwachsen geworden, fühle mich nicht wie ein alter Mann.“ Da war er immerhin schon 75. Am Ende ist der Hobby-Pilot mit dieser Einstellung stolze 93 Jahre alt geworden.
Nachruf: Krüger auch als Schriftsteller tätig
Eberhard August Franz Ewald Krüger – so sein richtiger, vollständiger Name – hat bereits als Jugendlicher vor der Kamera gestanden, da allerdings als „Junger Adler“ in einem NS-Propagandafilm. Seine Eltern standen dem Nationalsozialismus nahe, der Sohn gehörte der Hitler-Jugend an und kam sogar mit 13 Jahren auf ein NS-Elite-Internat. Nach dem Krieg, in dem Krüger zunächst für die SS kämpfte und dann desertierte, schaffte es der Deutsche, sich ein neues Leben aufzubauen. Er zeigte den deutschen Fernsehzuschauern die Welt und engagierte sich gegen Rechtsextremismus, filmisch machte er vor allem in Hollywood Karriere.
Das Magazin zeichnet die wichtigen Stationen in Krügers Leben in Text und Bild nach, teilweise mit historischen Texten, die ab den 1950er-Jahren im Abendblatt erschienen sind. Einzelne Kapitel befassen sich mit Krügers Liebe zu Afrika, ausgelöst durch die Dreharbeiten für „Hatari“, mit Hamburger Freundschaften zum Beispiel zu Helmut Schmidt, mit der nicht unkomplizierten Familiengeschichte (er war dreimal verheiratet und hatte drei Kinder) und seinem Drang, Bücher zu schreiben. Dies gelang ihm aber erst, nachdem der legendäre Hamburger Buchhändler Felix Jud den Daumen hob und Krüger ermutigte, von nun an auch als Schriftsteller tätig zu werden.
Hardy Krüger kam auch nach Hamburg
Da war Krüger schon 40 Jahre alt. In die Hansestadt kam Hardy schon in jungen Jahren, als Statist begann er zunächst am Schauspielhaus, später spielte er dann an der Jungen Bühne und dem Ernst Deutsch Theater. Seit 1978 lebte Krüger mit seiner dritten Frau Anita zusammen – mal in den USA, mal in Hamburg, nahe der Alster. Dort trafen ihn auch Abendblatt-Redakteure zum Gespräch.
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Das Magazin, das alles Wissenswerte über Hardy Krüger erzählt und so zur Hommage wird, ist ab sofort zum Preis 10 Euro (Treuepreis über das Abendblatt 8 Euro) erhältlich in der Abendblatt-Geschäftsstelle, im Handel, auf abendblatt.de/shop und bei amazon.