Hamburg. Am 1. Juli öffnen endlich wieder alle Lichtspielhäuser – von 22 Starts stellen wir die zehn ultimativen Filme für jeden Geschmack vor.

Monatelang blieben die Kinos wegen der Pandemie geschlossen. Einige, zum Beispiel das Abaton und das Zeise, empfangen schon seit ein paar Tagen wieder Publikum. Morgen aber, am 1. Juli, soll es bundesweit und auch in den anderen zuletzt menschenleeren Hamburger Kinos losgehen. Blockbuster und Arthouse, Kinderfilme und Thrillerschocker. Die Kinoverbände und -verleiher haben sich abgesprochen, die Startwoche ist mit 22 neuen Filmen nicht unbedingt übersichtlich. Wir geben einen Überblick über die zehn lohnenswertesten Filme – für Allesgucker und Freunde von Star-Ensembles, für Campingbusfahrer, kleine Hasenzüchter und große Fantasy-Fans.

Im Jahr 2020 wurden an den Kinokassen 38,1 Millionen Tickets verkauft – ein Rückgang um 68 Prozent. Wie gut im Sommer 2021 der Neustart gelingt, ist noch völlig unklar. Die AG Kino kritisierte den „föderalen Flickenteppich von Auflagen“. Einige Betreiber fordern den Wegfall des Maskenpflicht am Platz. Besucherinnen und Besucher brauchen in jedem Fall einen negativen Corona-Test oder eine vollständige Impfung, schon jetzt ist es jedoch erlaubt, Popcorn und Cola am Platz zu verzehren und die Maske dafür kurzzeitig abzunehmen.


„Ich bin dein Mensch“ mit Maren Eggert, Dan Stevens, Sandra Hüller; Regie: Maria Schrader.

Worum geht’s? Die Wissenschaftlerin Almut erklärt sich bereit, eine Woche lang mit einem humanoiden Roboter zu leben, um zu testen, ob er als Lebenspartner geeignet ist. Der Film beginnt wie eine Liebesgeschichte, wird dann aber immer philosophischer. Hervorragend inszeniert von Maria Schrader. Maren Eggert gewann bei der Berlinale einen Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin (ab 12 Jahren).

Für wen lohnt das? Mitglieder des Chaos Computer Clubs, Festplatten-Fans und Menschen, die glauben, eine künstliche Liebe sei besser als gar keine.

Wo? Abaton, Astor, Blankeneser, Koralle, Passage, Zeise.

Oscarprämiert: Frances McDormand in „Nomadland
Oscarprämiert: Frances McDormand in „Nomadland © dpa | Uncredited


„Nomadland“ mit Frances McDormand, David Straithairn, Linda May; Regie: Chloé Zhao.

Worum geht’s? Fern reist mit ihrem alten Bus durch den Westen der USA. Sie zieht von Job zu Job und trifft dabei eine Menge Leute, mit denen es das Leben auch nicht gerade gut gemeint hat. Eine Odyssee und ein Roadmovie, das die USA mal von einer anderen Seite zeigt. Hier ist das Land geprägt von Armut und Arbeitslosigkeit, die einen herben Kon­trast zur Schönheit der Natur bilden.

Für wen lohnt das? Campingbusfahrer und Menschen, die sich nicht so schnell die Hoffnung nehmen lassen (ohne Altersbeschränkung).

Wo? Abaton, Alabama, Elbe, Holi.


„Der Spion“ mit Benedict Cumberbatch, Jessie Buckley, Rachel Brosnahan; Regie: Dominic Cooke.

Worum geht’s? Der Kalte Krieg steuert auf seinen Höhepunkt zu. Ein ehemaliger Sowjet-Offizier spielt den westlichen Geheimdiensten brisante Informationen zu. MI6 und CIA stellen dem Russen den Geschäftsmann Wynne (Cumberbatch) an die Seite, der mit Geheimdiensten nichts zu tun hat. Erstaunlicherweise freunden sich beide Männer an. Regisseur Cooke hat zuvor den Roman „Am Strand“ von Ian McEwan verfilmt (ab 12 Jahre).

Für wen lohnt das? Spione, zweifelhafte Gestalten, Thriller-Freunde und, natürlich, Benedict-Cumberbatch-Fans.

Wo? UCI Mundsburg/Othmarschen Park/Wandsbek, Zeise, Koralle, Astor, Savoy, Cinemaxx Dammtor und Magazin.


„Percy“ mit Christopher Walken, Christina Ricci, Zach Braff; Regie Clark Johnson.

Worum geht’s? Der kanadische Farmer Percy Schmeiser wird vom Chemieriesen Monsanto angeklagt, genmanipulierten Raps auf seinen Feldern auszusäen. Er zieht vor Gericht, lässt sich von einem pfiffigen Anwalt vertreten und von einer Umweltaktivistin unterstützen. Basiert auf einer wahren Geschichte.
Für wen lohnt das? Umweltaktivisten, Gesundheitsbewusste, Kämpfer und Gerechtigkeitsgläubige (ab 6 Jahre)
Wo? Abaton, Magazin, Koralle.

„Catweazle“ mit Otto Waalkes, Julius Weckauf, Katja Riemann; Regie: Sven Unterwaldt.

Worum geht’s? Der mäßig begabte Zauberer Catweazle (Otto) wird aus dem Mittelalter in unsere Gegenwart geschleudert. Zusammen mit Förstersohn Benny versucht er, seinen Zauberstab aus den Fängen der Kunsthändlerin Dr. Metzler (Riemann) zu retten, denn ohne „Anawandur“ bleibt Catweazle in der Moderne gefangen – und die hat ihre Tücken, denen der Zauberer so fasziniert wie überfordert begegnet: Autos, Ampeln, Smartphones, Strom und fließend Wasser kennt er nicht.

Für wen lohnt das? Alle, die den Außerfriesischen mal außerhalb seiner seit Jahrzehnten strapazierten Otto-Humor-Muster erleben wollen. Harmloser Familienspaß (ohne Altersbeschränkung).

Wo? UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek.


„Godzilla vs. Kong“ mit Alexander Skarsgård, Millie Bobby Brown; Regie: Adam Wingard.

Worum geht’s? Godzilla ist stinksauer. Kong ist stinksauer. Also hauen sie sich gegenseitig auf die Mappe, weil man das so macht als Riesenmonster. Dabei geht nicht in New York oder Tokio, aber in Hongkong einiges zu Bruch. Menschen sind auch irgendwie beteiligt im bislang in der Pandemie erfolgreichsten Kinofilm (443 Millionen Dollar Einspielsumme), doch die sind letztlich nur Pausenfüller bis zur nächsten Spezialeffekt-Klopperei. Dann kommt MechaGodzilla ins Spiel. Auch der ist stinksauer …

Für wen lohnt das? Für alle, die den Kopf zwei Stunden lang auf Stand-by schalten wollen, und natürlich für jeden von Ritzen-Popcorn lebenden Allesgucker, der keinen der bislang mehr als 30 Godzilla-Filme verpasst hat (ab 12 J.).

Wo: UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek, Cinemaxx Dammtor/Wandsbek/Harburg.

Tommy Lee Jones und Robert De Niro (r.) in „Kings Of Hollywood“.
Tommy Lee Jones und Robert De Niro (r.) in „Kings Of Hollywood“. © dpa | Unbekannt

„Kings Of Hollywood“ mit Robert De Niro, Tommy Lee Jones, Morgan Freeman; Regie: George Gallo.

Worum geht’s? Der alternde Filmproduzent Max Barber (De Niro) ist 1974 chronisch pleite, hat aber einen Plan: Er täuscht Dreharbeiten für einen Western vor, bei denen Hauptdarsteller Duke Montana (Tommy Lee Jones) tödlich verunglücken soll – Barber würde die Versicherungssumme kassieren. Allerdings scheint Duke, der alle Stunts selber macht und täglich russisches Roulette spielt, mehr Leben als eine Katze zu haben. Und so reiht sich eine absurde Situation an die andere.

Für wen lohnt das? Freunde von großen Star-Ensembles, die es im Herbst des Lebens noch einmal richtig krachen lassen: Das Durchschnittsalter von Robert De Niro, Tommy Lee Jones und Morgan Freeman ist 78 Jahre (ab 12 Jahren).

Wo: u. a. UCI Mundsburg/Othmarschen/Wandsbek.


„Judas And The Black Messiah“ mit Daniel Kaluuya, Lakeith Stanfield, Jesse Plemons; Regie: Shaka King.

Worum geht’s? Die Filmbiografie von Shaka King, der mit Will Berson auch das Drehbuch schrieb, beruht auf wahren Begebenheiten. Der Film führt in die USA der späten 1960er-Jahre, in die Hoch-Zeit der revolutionären Black-Panther-Bewegung, die für die weiße Mehrheit zu einer Bedrohung für „die nationale Sicherheit“ zu werden droht. Als der 17 Jahre alte schwarze Kleinkriminelle William O’Neal (Lakeith Stanfield) in Chicago bei einem Autoklau ertappt wird und sich dreist als Bundesbeamter ausgibt, bietet ihm FBI-Agent Roy Mitchell (Jesse Plemons) an, die Anklage fallen zu lassen, wenn er undercover als Informant arbeitet. O’Neal soll die Black Panther Party infiltrieren und sich deren Vorsitzenden Fred Hampton (Daniel Kaluuya) annähern – der Aufstieg eines „schwarzen Messias“ soll um jeden Preis verhindert werden. Kaluuya erhielt für seine Darstellung des US-Bürgerrechtlers den Oscar und den Golden Globe als bester Nebendarsteller, das Lied „Fight for You“ wurde als bester Oscar-Filmsong ausgezeichnet.

Für wen lohnt das? Für diejenigen, die bei der Fußball-EM nicht nur am Mittelkreis gegen Rassismus kniende Spieler sehen wollen, sondern in mehr als zwei Stunden auch spannende historische Hintergründe erfahren möchten (ab 12 Jahre).

Wo? Abaton, Zeise

„Possessor“ mit Andrea Riseborough, Christopher Abbott, Rossif Sutherland; Regie: Brandon Cronenberg.

Worum geht’s? Brandon Cronenberg, Sohn des vielfach ausgezeichneten Regisseurs David Cronenberg, zeigt Horror auf etwas andere Art. In seinem Film verüben Menschen auf neuartige Weise Verbrechen. Allen voran Tasya Vos (Andrea Riseborough). Die Firmenagentin treibt ein dunkles Spiel, sie dringt mithilfe von Hirnimplantaten in die Körper anderer Menschen ein und bringt diese dazu, Morde zum Wohle der Auftraggeber zu begehen. Doch bei einem Auftrag kommt es zu einem verheerenden Fehler. Frau Vos findet sich selbst im Körper eines Mannes wieder, dessen Identität ihre eigene auszulöschen droht. Sie steckt im Körper von Colin Tate (Christopher Abbot) fest – und hat nicht viel Zeit, um sich zu retten ...

Für wen lohnt das? Für Fantasy-Fans und Menschen, die rein gar nichts mehr schocken kann (ab 18 Jahren).

Wo? UCI Kinowelt Mundsburg/Othmarschen-Park.

„Peter Hase 2“: Ja, ist denn schon Ostern?
„Peter Hase 2“: Ja, ist denn schon Ostern? © picture alliance | Unbekannt

„Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker“ mit Rose Byrne, Domhnall Geelson, David Oyelowo; Regie: Will Gluck
Worum geht’s? Nach dem Ärger im ersten Teil teilen sich die Menschen Thomas (Domhnall Gleeson) und Bea (Rose Byrne) ihren Garten friedlich mit Peter Hase und seiner Familie. Aber so ganz ohne Unordnung geht es nicht für Peter und seine Rotzlöffler. In der Stadt entdecken sie ein wahres Paradies für Gemüsenascher: einen Markt! Aber nicht nur zwischen Obst- und Gemüseständen lauert Gefahr in diesem von animierten Langohren auf Tempo gebrachten Familienfilm.

Für wen lohnt das? Bewohnerinnen und Bewohner von Innenstadtwohnungen ohne Garten und ihre Kinder (ohne Altersbeschränkung).

Wo? UCI Mundsburg/Wandsbek/Othmarschen-Park, Hansa, Koralle.