Hamburg. Arbeiten aus Wasserfarben, fantasievolle Aufklappkunst und Stillleben aus Alltagsgegenständen: Wo die Werke zu bestaunen sind.

Leer stehende Geschäfte, abgeräumte Schaufensterdeko, notdürftig installierte Ladeneinrichtung, von Immobilienverwaltern elegant als „Einladung zu kreativer Zwischenlösung“ deklariert. Pappschilder mit daraufgekritzelten Telefonnummern.

All das dient dem in München lebenden Künstler Olaf Metzel (70) als Inspirationsquelle für seine bildhauerische Arbeit. Er selbst sagt dazu: „Solche Ansichten sind für mich anregender als die üblichen Gestaltungen der Auslagen. Sie haben etwas Überraschendes – auch als Objekte.“ „Objekt?“ lautet auch der Titel seiner aktuell auf der Fleetinsel laufenden Ausstellung.

Einzelausstellung in Hamburg

Frisch von der Hochschule hat sich die Hamburger Galeristin Andrea von Goetz den spannenden Künstler Kazunori Kura geschnappt und widmet ihm nun eine erste Einzelausstellung. Der Absolvent der Hochschule für bildende Künste aus Yokohama, der seinen Abschluss bei Jorinde Voigt machte, setzt sich in seinem autobiografischen Werk mit der menschlichen Existenz und allerlei Sinn- und Glaubensfragen auseinander.

Dabei oszilliert er zwischen Skulptur, Installation, Ton, Wort und grafischen Elementen. In Winterhude sind aktuelle Arbeiten aus Wasserfarben, Bronze und Puder zu sehen, anmutig und spirituell.

„Just believe in me. It’s the only thing that I need“ bis 5.2., Collectors Room (Bus 9), Maria-Louisen-Straße 9, Besichtigung nach Vereinbarung unter info@collectors-room.de, Eintritt frei, www.collectors-room.de

Das sinnliche Verwirrspiel steht bei den Künstlern der Galerie Stern-Wywiol auf dem Programm: In der Ausstellung „Täuschend echt“ präsentiert Stefan Bircheneder fantasievolle Aufklappkunst, Kollege Rómulo Celdrán hat anscheinend einen übergroßen Bleistift angespitzt (das Endprodukt ist dann aber doch eine Holz-Emaille-Harz-Verbindung).

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Rafael de la Rica schafft Stillleben aus Obst und Alltagsgegenständen in fotorealistischer Malweise, die den alten Meistern sehr nahe kommen. Robert Steng entfremdet Holzkisten ihrem ursprünglichen Zweck und baut daraus Skulpturen – das ist ebenso amüsant wie herausfordernd, weil es mit vertrauten Wahrnehmungsmustern bricht.

„Täuschend echt“ ab 21.1., Stern-Wywiol Galerie (U/S Hauptbahnhof), An der Alster 81, Di–Fr 10.00–18.00, Sa 12.00–16.00, Eintritt frei, www.stern-wywiol-galerie.de