Hamburg. Mit dem neuen Upcycling-Projekt „Taschenglück“ verarbeitet die Stiftung Planen der Kunsthalle zu Accessoires.

Aus Werbebannern werden Taschen: Mit dem neuen Upcycling-Projekt „Taschenglück“ verarbeitet die Stiftung Kulturglück Planen der Hamburger Kunsthalle zu Accessoires. Die ehemaligen Werbeflächen, die an der Fassade des Hauses auf Ausstellungen wie „Goya, Fragonard, Tiepolo. Die Freiheit der Malerei“ hingewiesen haben, werden normalerweise entsorgt, doch von nun an soll jede ausgemusterte Plane von der Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Verein „Made auf Veddel“ umgenäht werden.

Die Schneiderinnen und Schneider des Vereins sind Eingewanderte aus Ländern wie Kasachstan, Syrien und Vietnam, die seit mehreren Jahren in Hamburg leben. Sie werden über „Made auf Veddel“ bei der Designerin Sibilla Pavenstedt ausgebildet. Etwa eine Woche dauert es, aus einer Plane je nach Größe 50 bis 80 Taschen zu erstellen.

Fünf Taschen-Chargen sind schon in Planung

Vor der Verarbeitung werden die Planen desinfiziert, Lebensmittel oder Babyspielzeug sollten in dem PVC-Material dennoch nicht gelagert werden. Aber die Taschen seien sehr robust und für gewöhnliche Einkäufe unbedenklich, sagt Kulturglück-Vorstand Nicola Verstl. Man habe sich vorab ausführlich über das Thema informiert und gehe jetzt „nach bestem Wissen und Gewissen vor“.

Fünf Taschen-Chargen sind im Moment schon in Planung, die zweite Produktion läuft gerade. Die Stiftung sucht außerdem noch nach weiteren Hamburger Museen, die sich am Projekt beteiligen möchten.

Kulturglück wurde 2014 gegründet

Kulturglück wurde 2014 gegründet und möchte Menschen mit Unterstützungsbedarf den Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen. Die Taschenglück-Erlöse fließen zurück ins eigene Projekt, sollen aber auch weitere Angebote der Kunsthalle und der Stiftung fördern. Dazu gehören etwa die „Glücksmomente“, Kunst-Workshops für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche. Die ersten Taschen gibt es auf freunde-der-kunsthalle.de/shop